Die Symbole kolonialer Vergangenheit
Verstärkt durch den Protest der Black-Lives-Matter-Bewegung stehen weltweit Statuen als Symbole von Rassismus und Sklaverei in der Kritik. Sie werden abgebaut, mit Farbe übergossen oder von Aktivisten im Hafen versenkt.
General Lee muss weichen
Mit der Statue des Südstaaten-Generals Robert E. Lee wurde unter Applaus hunderter Schaulustiger das größte Konföderierten-Denkmal der USA entfernt. Virginias demokratischer Gouverneur Ralph Northam sprach von einem "historischen Tag" - das Monument galt Kritikern als Symbol von Sklaverei und Rassismus. Nach dem Tod von George Floyd hatte Northam letztes Jahr angeordnet, das Monument zu entfernen.
Indigene Frau nimmt Platz von Kolumbus ein
An prominenter Stelle in Mexiko-Stadt wird bald die Figur einer Frau der ausgelöschten Kultur der Olmeken zu sehen sein. "Es sind genau die indigenen Frauen, die vielleicht die größte Bürde in Mexikos Geschichte getragen haben und denen die geringste Anerkennung zuteil wurde", begründete Bürgermeisterin Sheinbaum die Entscheidung. Die Kolumbus-Statue war im Oktober letzten Jahres entfernt worden.
Edward Colston - gestürzter Sklavenhändler
Der gewaltsame Sturz der Statue des Sklavenhändlers Edward Colston ins Hafenbecken von Bristol im Zuge von Black-Lives-Matter-Protesten hatte in Großbritannien zu einer Debatte über den Umgang mit dem kolonialen Erbe geführt. Nun ist das Denkmal, das seit dem Sturz nicht mehr aufrecht stehen kann, liegend im M Shed-Museum in Bristol zu sehen.
Blutige Kolonialvergangenheit Belgiens
Regelmäßig werden in Belgien Denkmäler von Leopold II. mit roter Farbe besprüht. Hier zu sehen auf einer Büste in Brüssel, wo es allein 70 Statuen und Denkmäler des früheren Königs im öffentlichen Raum gibt. Später als andere ehemalige Kolonialmächte erlebt Belgien eine Debatte um die koloniale Vergangenheit des Landes. Aktivisten fordern, Straßen und Plätze umzubenennen und Denkmäler abzubauen.
Vom Sockel gestoßen - Gouverneur Wissmann
Bis 1968 stand vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg ein Denkmal, das an den Gouverneur der Kolonie "Deutsch-Ostafrika", Hermann von Wissmann, erinnerte. Bereits 1967 stießen linke Studenten das Standbild erstmals um, ein Jahr später wurde es abgebaut und eingelagert. Hier zu sehen in der Ausstellung "68. Pop und Protest" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.