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Dopingsperre für Russin Kamila Walijiwa?

11. Februar 2022

Nach einem positiven Dopingtest lässt das IOC eine Sperre der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa prüfen. Jetzt sollen die Sportrichter im Eilverfahren entscheiden. Das Russische Olympische Komitee wehrt sich.

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Eiskunstläuferin Kamila Walijew schlägt die Hände über dem Kopf zusammen
Die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijew wird positiv auf Doping getestetBild: Peter Kneffel/dpa/picture alliance

Nach Angaben der Internationalen Testing-Agentur (Ita) war Kamila Walijewa am 25. Dezember 2021 bei den russischen Eiskunstlauf-Meisterschaften positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet und von der Russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA zunächst vorläufig suspendiert worden. Der Disziplinarausschuss der RUSADA hob am 9. Februar nach Einspruch von Walijewa die Suspendierung wieder auf und machte damit den Weg für einen Olympia-Start frei. Das IOC will nun vor dem Kurzprogramm im Damen-Einzel in Peking am 15. Februar eine Klärung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS herbeiführen. Die Entscheidung soll am Montag fallen. "Wir wollen das so sehr beschleunigen wie möglich", sagte IOC-Sprecher Mark Adams.

Begonnen hatte der Wirbel, als die Olympia-Macher die eigentlich für Dienstag geplante Medaillen-Zeremonie für den Team-Wettbewerb ohne Angabe weiterer Gründe absagten. 

Zu detaillierter Meldung gezwungen

Das erst 15 Jahre alte Supertalent Walijewa ist eines der prominentesten Gesichter unter den russischen Athleten bei den Winterspielen. Erst in dieser Saison gab sie ihr Debüt bei den Erwachsenen, im Januar holte sie den EM-Titel. Im olympischen Teamwettbewerb hatte sie die Damen-Kür mit klarem Vorsprung gewonnen. Am Freitag trainierte sie erneut auf der Eisfläche des Capital Indoor Stadiums in Peking, um sich auf das olympische Damen-Einzel vorzubereiten.

Durch die Medienberichte über den Fall sah sich die Ita zu einer detaillierten Mitteilung gezwungen, obwohl Walijewa als Minderjährige unter dem Welt-Anti-Doping-Code als "geschützte Person" zu gelten habe. Da sie ihre positive Dopingprobe vor den Winterspielen abgegeben hatte, sei die Angelegenheit zunächst nicht in die Zuständigkeit der Ita und des IOC gefallen, hieß es.

Russisches Olympisches Komitee will um Gold kämpfen

Das Russische Olympische Komitee (ROC) hält das Vorgehen der Sportbehörden dagegen für nicht rechtens und will um das gewonnene Gold kämpfen. "Die Dopingkontrolle eines positiv getesteten Athleten gilt nicht für den Zeitraum der Olympischen Spiele", hieß es in einer in Peking verbreiteten Erklärung von ROC.

Außerdem habe Walijewa nach dem positiven Test am 25. Dezember 2021 auf das verbotene Mittel Trimetazidin bei den nationalen Titelkämpfen in St. Petersburg wiederholt Dopingkontrollen bestanden - unter anderem bereits in Peking während des Teamwettbewerbs. "Alle Ergebnisse sind negativ gewesen", bekräftigte das ROC. Zudem wies das ROC darauf hin, dass bei der EM im Januar ein Dopingtest der Europameisterin ebenso negativ ausgefallen sei, wie einer von ihr während der Olympischen Spiele. Das ROC sei erst einen Tag nach den Olympia-Auftritten der 15-Jährigen im Kurzprogramm und in der Kür von ihrer vorläufigen Suspendierung durch die Anti-Doping-Agentur des Landes (Rusada) informiert worden.

Weiter offen ist, ob die Medaillenvergabe für den Team-Wettbewerb noch vor Ende dieser Winterspiele am 20. Februar geklärt werden kann. Hinter Russland hatte die USA Silber gewonnen, Bronze ging an Japan. Die für Dienstag angesetzte Medaillen-Zeremonie war wegen des Falls Walijewa kurzfristig verschoben worden.

jst/ck (dpa/SID)