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Doppelspitze folgt Gysi nach

9. Juni 2015

Nach der Rückzugsankündigung von Linken-Fraktionschef Gysi hatte die Linke angekündigt, dessen Nachfolge rasch zu regeln. Nun ging es offenbar schneller als gedacht, meldet die Deutsche Presse-Agentur.

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Bartsch und Wagenknecht: Sie sollen offenbar die neue Doppelspitze der Linken-Fraktion werden (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Eigentlich sollte über die neue Linken-Fraktionsführung erst am kommenden Montag offiziell beraten werden. So hatte es Linken-Parteichef Bernd Riexinger angekündigt. Doch nun scheint die Entscheidung für die Nachfolge von Fraktionschef Gregor Gysi praktisch schon gefallen zu sein.

Offizielle Verkündung soll folgen

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) soll die Bundestagsfraktion der Linken künftig von einer Doppelspitze aus der Parteilinken Sahra Wagenknecht und dem Reformer Dietmar Bartsch geführt werden. Wie die dpa meldet, erklärten sich die beiden bisherigen Stellvertreter Gysis bei einem Treffen mit den Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger dazu bereit. Am kommenden Montag soll der Vorschlag dann offiziell gemacht werden, hieß es weiter.

Bisher gab es für die Personalie von Partei und Fraktion zunächst allerdings noch keine Bestätigung. Eine Linke-Sprecherin sagte nur: "Die beiden Parteivorsitzenden werden am Montag in Absprache mit dem geschäftsführenden Vorstand die Vorschläge erörtern und dann einen Vorschlag machen." Nach den Statuten der Linken haben die Parteivorsitzenden ein Vorschlagsrecht. Die Wahl soll am 13. Oktober stattfinden.

Wagenknechts Schritt zur "Real-Politik"?

Wagenknecht gilt als Wortführerin des linken Parteiflügels. Sie ist mit dem ehemaligen SPD-Politiker Oskar Lafontaine verheiratet, der gemeinsam mit Gysi von 2005 bis 2009 Fraktionsvorsitzender der Linken im Deutschen Bundestag war.

Noch im März hatte Wagenknecht ihren Verzicht auf eine Kandidatur für den Fraktionsvorsitz erklärt. Nach Gysis Rücktrittsankündigung wurde die 45-Jährige jedoch auch von Reformern bedrängt, ihre Entscheidung zu korrigieren. Bartsch wird bei der Linken zu den pragmatischen Reformern gerechnet.

Der bisherige Fraktionschef der Linken, Gregor Gysi, hatte am Sonntag auf dem Bielefelder Parteitag angekündigt, bei der Neuwahl des Fraktionsvorsitzes im Oktober nicht wieder anzutreten.

cw/wl (dpa)