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Politik

Drohbriefe an Schulen sorgen für Aufruhr

17. Oktober 2016

In verschiedenen Orten Deutschlands sind Schulen bedroht worden. Passiert ist zunächst nichts, aber die Polizei nimmt die Drohungen ernst. Eine unmittelbare Gefährdung bestehe nicht.

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Polizei vor Schule (Foto: picture-alliance/dpa/S. Willnow)
Polizisten stehen vor dem Reclam-Gymnasium in LeipzigBild: picture-alliance/dpa/S. Willnow

Per E-Mail verschickte Drohungen gegen Schulen haben in mehreren Städten Deutschlands einen Großeinsatz der Polizei hervorgerufen. In wortgleichen Schreiben wurde unter anderem in Leipzig, Göttingen und Magdeburg damit gedroht, dass es im Verlauf des Montagvormittags zu Gewalttaten kommen werde, teilte die Polizei mit. Schüler und Lehrer durften die Gebäude nicht verlassen. Die eingesetzten Beamten sicherten und durchsuchten die Gymnasien. Es gebe aber "keine Anhaltspunkte für eine akute Gefährdungslage", sagte ein Polizeisprecher. Nach wenigen Stunden wurde Entwarnung gegeben. Nachdem die genannte Frist abgelaufen war, nahmen die Schulen den Unterricht wieder auf.

Unwahrscheinliche Zusammenhänge

Die "Neue Osnabrücker Zeitung" meldete, dass der oder die Verfasser der Droh-Email Rache für den Tod des Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr nehmen wolle. Das bestätigte auch eine Polizeisprecherin aus Leipzig. Dass tatsächlich ein Zusammenhang bestehe, sei jedoch unwahrscheinlich.

Allein in Sachsen gingen die Mails bei elf Gymnasien in Leipzig ein. In Niedersachsen waren fünf Schulen in Göttingen und vier in Osnabrück betroffen, in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg gingen an zwei Gymnasien Drohungen ein. Im oberfränkischen Pegnitz wurde ein Gymnasium nach einer Drohung geräumt.

Al-Bakr war bei einem Polizeieinsatz in Chemnitz knapp dem Zugriff der Beamten entkommen. In einer von ihm genutzten Wohnung wurden eineinhalb Kilogramm hochexplosiven Sprengstoffs gefunden. Mehrere Syrer, bei denen al-Bakr dann in Leipzig um einen Übernachtungsplatz bat, überwältigten und fesselten den 22-Jährigen. Am Mittwochabend erhängte sich al-Bakr nach Angaben der Behörden in der Justizvollzugsanstalt Leipzig.

pab/fab (afp, dpa)