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Politik

DW-Korrespondent Bykowski in Weißrussland freigelassen

10. August 2018

Nach Informationen, die die Deutsche Welle aus Minsk erhalten hat, kam der Korrespondent Paulyuk Bykowski nach einem Verhör im Ermittlungskomitee wieder auf freien Fuß. Er will weiterhin in Weißrussland arbeiten.

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Freilassung von DW Korrespondent Pavljuk Bykovski
Bild: DW

Der russische Korrespondent der Deutschen Welle war zusammen mit mehreren anderen Journalisten in Weißrussland festgenommen worden. Während andere Reporter bereits entlassen worden waren, befand sich Paulyuk Bykowski noch in den Händen der Behörden. Inzwischen wurde auch die Chefredakteurin der unabhängigen Nachrichtenagentur BelaPAN, Irina Lewschina, freigelassen. Damit sind alle der insgesamt acht festgenommenen Journalisten wieder frei.  

"Wir sind sehr erleichtert, dass unser Kollege aus der U-Haft entlassen worden ist", sagte DW-Redaktionsleiter Ingo Mannteufel. "Wir erwarten, dass er auch künftig für die DW in Belarus als Korrespondent tätig ist und seine Akkreditierung beim weißrussischen Außenministerium behält." 

Die acht Journalisten waren am Dienstag und Mittwoch festgesetzt worden. Ihnen wurde vorgeworfen, kostenpflichtige Meldungen der staatlichen Nachrichtenagentur Belta illegal genutzt zu haben. Im Zuge der Ermittlungen waren am Dienstag Redaktionen unabhängiger Medien durchsucht worden.

Wohnung durchsucht und Computer beschlagnahmt

Der DW-Mitarbeiter Paulyuk Bykowski, der für die Russisch-Redaktion arbeitet, hatte dazu als Medienexperte beim Sender Euroradio Stellung genommen. Daraufhin wurde er am Mittwoch festgenommen. Auch seine Wohnung wurde durchsucht. Wie seine Frau Volha Bykowskaja mitteilte, wurden dabei Computer, Tablets, Telefone, Sticks, Discs und Bankkarten beschlagnahmt. Die Deutsche Welle hatte sich beim weißrussischen Botschafter in Berlin für die unverzügliche Freilassung eingesetzt.

Wieder in Freiheit bedankte sich Bykowski für die Unterstützung. Seine Zeit im Gewahrsam bezeichnete er im DW-Interview als "nützliche Erfahrung". Die Behörden hätten ihm zur Auflage gemacht, dass er nicht öffentlich Stellung nehmen dürfe zu den Anschuldigungen und zu den Ermittlungen.

Er könne aber sagen, dass er weiterhin "den Status eines Verdächtigen" habe. Zugleich hoffe er, auch weiterhin als Korrespondent arbeiten zu können: "Noch ist meine Akkreditierung für die DW nicht abgelaufen, und ich hoffe, dass ich sie auch erneut beantragen kann." 

Die frühere Sowjetrepublik Weißrussland wird seit 24 Jahren von Präsident Alexander Lukaschenko autoritär regiert. Das Land liegt auf der Pressefreiheit-Rangliste von Reporter ohne Grenzen auf Rang 155 von 180. Im Jahr 2017 wurden demnach mindestens 100 Journalisten kurzzeitig festgenommen und mehr als 60 verurteilt, mit der Begründung, dass sie für Medien mit Sitz im Ausland arbeiteten.

uh/qu (DW, rtr)