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Ebola ist noch da

21. März 2015

Nach Wochen ohne Alarmmeldungen nun ein herber Rückschlag für Liberia: In Monrovia gab es eine Ebola-Neuinfektion. Die Seuche ist noch nicht überwunden.

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Ein Kind in Monrovia wird von Helfern in Schutzanzügen in eine Ambulanz gebracht (Archiv: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Delay

Die Regierung im westafrikanischen Liberia hatte gehofft, das Land in Kürze für "Ebola-frei" erklären zu können. Dazu darf es 42 Tage lang - also die doppelte Inkubationszeit - nicht zu neuen Krankheitsfällen kommen. Nun der Rückschlag: Eine 44-jährige Frau sei in der Hauptstadt Monrovia positiv auf das Virus getestet worden, teilte Informationsminister Lewis Brown mit. Laut Weltgesundheitsbehörde WHO ist es der erste Fall seit 16 Tagen, laut Regierung sogar seit 27 Tagen. Wo sich die Patientin angesteckt hat, blieb zunächst unklar. Liberia war mit 4000 Toten am schwersten von der Ebola-Epidemie betroffen, der insgesamt mehr als 10.000 Menschen zum Opfer gefallen sind.

Auch im benachbarten Guinea gab es nach jüngsten Anzeichen für einen Rückzug des Virus einen Rückschlag: Die Zahl der Ebola-Infektionen ist zuletzt wieder gestiegen.

Das benachbarte Sierra Leone greift derweil zu drastischen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Rund 2,5 Millionen Menschen sollen Ende März für drei Tage ihre Wohnungen nicht verlassen. Die Angst vor Ebola drohte die dortige Regierung nach britischen Angaben zudem Geldstrafen für Genitalverstümmelung von Frauen an. Die Gelegenheit müsse dringend genutzt werden, um der Praxis endgültig ein Ende zu setzen, erklärte Entwicklungshilfe-Ministerin Lindsey Northover am Freitag.

Insgesamt registrieren die Experten einen Rückgang der Ebola-Epidemie in Afrika. Auch rund 250 Ärzte und Pfleger aus Kuba sollen deshalb ihren Einsatz beenden und in ihre Heimat zurückkehren.

SC/bri (rtr, afp, dpa)