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Massen-Quarantäne in Sierra Leone

25. September 2014

Über eine Million Menschen sind in mehreren Distrikten des westafrikanischen Landes isoliert worden. Damit will die Regierung die Ebola-Seuche unter Kontrolle bringen. Laut WHO breitet sich das Virus weiter rasant aus.

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Helfer in Schutzkleidung neben einem Krankentransport-Fahrzeug(Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/AP Photo/M. Duff

Präsident Ernest Bai Koroma teilte im Fernsehen mit, die Maßnahme gelte mit sofortiger Wirkung. Rund 1,2 Millionen Menschen in Sierra Leone sind von der Maßnahme betroffen. Sie gilt für Port Loko und Bombali im Norden sowie Moyamba im Süden des westafrikanischen Landes.

Mehr als ein Drittel der Bevökerung isoliert

Die östlichen Bezirke Kenema und Kailahun standen bereits vor dem Mittwoch unter Quarantäne. Mit den neuen Maßnahmen kann sich nun mehr als ein Drittel der gesamten Bevölkerung Sierra Leones nicht frei bewegen. Bis zum Sonntag galt dort eine mehrtägige Ausgangssperre. 30.000 Helfer waren von Tür zu Tür gezogen und hatten mindestens 150 neue Ebola-Erkrankte entdeckt.

WHO zählt mehr als 2800 Ebola-Tote

Neben Liberia sind Sierra Leone und Guinea am schwersten von der tödlichen Epidemie betroffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) breitet sich Ebola weiter rasant in den drei westafrikanischen Staaten aus. Laut der jüngsten Bilanz sind seit Dezember 2013 mehr als 2800 Menschen an der Seuche gestorben.

Die Zahl der Infizierten in Guinea, Liberia, Sierra Leone, Nigeria und Senegal sei inzwischen auf 6263 gestiegen. Am stärksten betroffen sei Liberia mit 1677 Todesfällen, gefolgt von Guinea (635) und Sierra Leone (597).

Lage in Guinea stabilisiert?

Während sich die Situation in Sierra Leone und offenbar auch in Liberia weiter verschärfe, scheine sich die Lage in Guinea zumindest vorübergehend stabilisiert zu haben. Trotzdem gebe es auch hier keinen Grund zur Entwarnung, erklärte die WHO.

Die Ebola-Infizierten leiden an Fieber, Muskelschmerzen und Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Bei manchen Erregern verläuft die Seuche in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich. Medikamente dagegen existieren bislang nicht.

uh/pg (afp,dpa)