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Walk of Fame: ein Stern für Minnie Mouse

Bettina Baumann
22. Januar 2018

Nach Mickey Mouse, Bugs Bunny, Donald Duck und anderen Trickfilmhelden erhält nun auch Minnie ihren eigenen Stern auf Hollywoods berühmtestem Boulevard. Doch wie kommt man eigentlich an diese Auszeichnung?

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Minnie Mouse im Empire State Building
Bild: Imago/ZUMA Press

Er ist eine der berühmteste Straßen der Welt und mit rund zehn Millionen Besuchern pro Jahr eine der Hauptattraktionen in Los Angeles: der Hollywood Boulevard mit seinen mehr als 2500 eingelassenen Sternen, auf denen in goldenen Lettern die Namen der Größten des Showbiz prangen.  

Mit dem Stern von Minnie Mouse wird am Montag (22.01.2018) bereits die 2627. Plakette eingelassen. Enthüllen wird sie nach Angaben der Veranstalter Pop-Star Katy Perry und der Disney-Chef Robert Iger. Auch die Mäusedame höchstpersönlich wird anwesend sein - das ist eine von mehreren Bedingungen, um überhaupt einen Stern zu bekommen. 

Welche Voraussetzungen sonst noch erfüllt sein müssen und wie der Walk of Fame entstanden ist, erklären wir in unserem Listicle: 

Die Entstehungsgeschichte

Ehe die ersten Sterne auf dem Hollywood Boulevard platziert wurden, gab es erst einmal jede Menge Wirbel. Welche Farbe sollten die Sterne haben? Braun und blau oder vielleicht doch lieber schwarz und rosa, um sich besser ins Stadtbild einzufügen? Und welche Stars waren einer Plakette auf dem Boulevard würdig, der dafür gedacht war, "den Ruhm einer Stadt, die für Glamour und Aufregung steht, in die Welt zu tragen"? Darüber debattierten die Handelskammer von Hollywood, die bis heute die Auswahl für neue Sterne trifft, der Stadtrat und die Gesellschaft zur Verschönerung Hollywoods ab 1953 gleich mehrere Jahre lang. Auch Walt Disney war damals mit von der Partie.

Frank Sinatra (re.) mit den Schauspielern Montgomery Clift (li.) und Burt Lancaster in einer Filmszene von - Verdammt in alle Ewigkeit
Oscar-Preisträger Burt Lancaster (Mitte, hier mit Montgomery Clift und Frank Sinatra in "Verdammt in alle Ewigkeit") bekam einen der ersten Sterne auf dem Walk of Fame Bild: Imago/UPI Photo

Am Ende wurden 1958 die ersten Prototypen eingelassen. Als Ort hatte man sich für die Kreuzung Hollywood Boulevard/ Highland Avenue entschieden. Unter den ersten acht Namen fungierten u.a. Stummfilmstar Olive Borden und die Oscar-Preisträger Joanne Woodward und Burt Lancaster. 1960 begann dann der eigentliche Bau des Walk of Fame, der im Jahr darauf bereits um die 1500 Sterne zählte. Der erste war dem Regisseur Stanley Kramer gewidmet. 

Das Vergabeverfahren

Wer einen Stern haben möchte, muss erst mal schriftlich nominiert werden. Möglich ist das in den Kategorien Film, Fernsehen, Musik und Radio. Auf der Website des Hollywood Chamber of Commerce gibt es ein eigens dafür vorgesehenes Formular. Damit der Vorschlag vom Komitee berücksichtigt wird, muss auch die nominierte Person auf dem Formular unterschreiben - sofern nicht das Management selbst die Nominierung einreicht - und sie muss zusagen, persönlich zur Vergabe-Zeremonie zu erscheinen.

Verpflichtend ist zudem eine Spende von 40.000 Dollar (etwa 33.000 Euro) an die Historische Stiftung Hollywoods. Davon ist eine Hälfte für die Pflege des Sterns gedacht, die andere fließt in die Zeremonie. Meist tragen die Film- oder Musikstudios die Kosten.

Passanten auf dem Hollywood Walk of Fame Boulevard in Los Angeles
Der Walk of Fame ist eine der Haupttouristenattraktionen in Los AngelesBild: picture-äalliance/G. Hellier/robertharding

Entscheidend für die Auswahl sind die beruflichen Errungenschaften, eine dauerhafte, mindestens fünfjährige Präsenz im Showbusiness und das gemeinnützige Engagement. Laut eigenen Angaben gehen beim zuständigen Komitee der Handelskammer von Hollywood jährlich rund 300 Nominierungen für einen Stern ein. Aber nur etwa ein Zehntel der Anwärter bekommt am Ende auch einen.

Der Ort 

Hat man die Prüfung des Komitees bestanden, beginnt also die Suche nach dem passenden Ort auf dem 2,1 kilometerlangen Hollywood Boulevard. Diese Aufgabe übernimmt Ana Martinez, die Producerin der Zeremonien. "Ich versuche, für jeden Geehrten einen Platz auf dem Hollywood Boulevard zu finden, der etwas mit ihm oder seinen Rollen zu tun hat", sagte sie der Tageszeitung "FAZ" 2017. Für Farrah Fawcett, vielen aus der Serie "Drei Engel für Charlie" bekannt und berühmt für ihre Fönfrisur, wählte sie zum Beispiel einen Platz vor einem Friseurgeschäft aus. Der frühere 007-Darsteller Roger Moore hat seinen Stern vor der Hausnummer 7007 liegen. Und Minnies Plakette wird künftig vor dem El Capitan Theatre, das dem Walt Disney-Konzern gehört, zu finden sein.