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Ein Toter bei Protesten in Guinea

17. August 2016

Mindestens eine halbe Million Menschen sind in Conakry auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung zu demonstrieren. Die Proteste eskalierten, die Polizei erschoss einen jungen Mann.

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Demonstranten mit Transparenten (Foto: Getty Images/C. Binan)
Präsident Condé tritt zurück, forderten die DemonstrantenBild: Getty Images/C. Binani

Die Demonstranten werfen der Regierung von Guinea Korruption und wirtschaftliches Missmanagement vor. Nach Angaben der Opposition folgten dem Protestaufruf 700.000 Menschen, Sicherheitskräfte sprechen von etwa einer halben Million. Die Demonstration eskalierte und die Polizei setzte Tränengas und scharfe Munition ein, um sie aufzulösen. Dabei wurde ein 21-jähriger Mann erschossen. Wie sein Bruder der Nachrichtenagentur AFP sagte, wurde er in der Brust getroffen, "als er auf dem Balkon seines Appartements saß".

Der ewig Unterlegene

Oppositionsführer Cellou Dalein Diallo begrüßte die große Beteiligung an den Protesten, sie zeige die "Ablehnung der Diktatur und die schlechte Regierung von Präsident Alpha Condé". Diallo war Condé bei der Wahl im Oktober 2015 unterlegen. Die Opposition legte Einspruch ein gegen die Wahl, sie warf der Wahlkommission vor, den Urnengang schlecht organisiert zu haben. Nach Einschätzung der Wahlbeobachter von EU und Afrikanischer Union verlief die Abstimmung jedoch fair.

Guinea ist seit 1958 unabhängig von Frankreich, seither gab es erst zwei demokratische Präsidentschaftswahlen. 2010 wurde Condé der erste demokratisch gewählte Staatschef, schon damals unterlag Diallo.

Das westafrikanische Land hat zwar viele Rohstoffe, ist aber dennoch bitterarm. Ein Großteil der Bevölkerung lebt nach Angaben der Vereinten Nationen von weniger als einem Euro pro Tag. Im Frühjahr 2014 brach auch hier die Ebola-Epidemie aus und legte das Land lahm, mehr als 2500 Menschen starben.

fab/jj (afpe, APE)