Einblicke ins Ei
Ob Rühr- oder Spiegelei - nicht nur zu Ostern hat das Ei Hochsaison. Aber auch ein Frühstücksei wurde einmal mit weißer oder brauner Schale und mit flüssigem Dotter ins Nest gelegt. Was ist dazwischen passiert?
Das traditionelle Osterei
Zurzeit hat das traditionelle Osterei wieder Hochsaison. Bis zum 13. Jahrhundert lässt sich dieser Brauch zurückverfolgen. Dabei waren es anfangs die Pfarrer, die hartgekochte, rot gefärbte Eier an ihre Gemeindemitglieder verteilten - ein Symbol für die Auferstehung Jesu. Später fingen die Leute selbst damit an, Eier bunt zu bemalen und zu verteilen.
Ein erstklassiges Frühstücksei
Beim perfekten Frühstücksei gibt es verschiedene Vorlieben - die meisten wollen ihr Eiklar hart, das Eigelb wachsweich. Ein Trick, so sagt man, ist ein Teelöffel Salz im heißen Wasser. Dadurch soll austretendes Eiweiß schnell gerinnen, falls das Ei aufplatzt. Am wichtigsten ist allerdings die Kochzeit - kleinere Eier benötigen fünf , größere Exemplare sechs Minuten.
Weiß oder braun?
Viele denken, dass die Farbe der Eier, die sogenannte Kalkschale, mit der Farbe des Hühnergefieders zusammenhängt. Das ist nicht ganz falsch. Aber es geht dabei um die Farbe der Ohrläppchen: Hühner mit weißen Ohrläppchen legen die weißen, Hennen mit roten Ohrlappen dagegen meist die braunschaligen Eier.
Wieso ist das Ei oval?
Am Frühstückstisch bewahrt der Eierbecher das Ei vorm Wegrollen. Wo eine eckige Form vielleicht weitaus praktischer wäre, hat die abgerundete Eierschale ihren guten Grund: Sie ist beim Brüten besonders wichtig. Denn durch die clevere Gewichtsverteilung hält das Ei so locker die Glucke aus und könnte sogar noch einige Kilogramm mehr tragen.
Von flüssig zu fest
Ein Eiklar besteht zu fast 90 Prozent aus Wasser und zu 10 Prozent aus Proteinen, den eigentlichen Eiweißen. Letztere sind aus Aminosäuren aufgebaut, die lange Ketten bilden. Wird das Ei erhitzt, verlieren sie ihren gegenseitigen Halt - die Moleküle und Atome fliegen wirr durcheinander. Sie suchen sich neue Partner. Durch dieses Netz härtet das flüssige Eiklar ab etwa 85 Grad Celsius aus.
Das Gelbe vom Ei
Das Eigelb besteht aus Wasser, Fett, Cholesterin, Mineralstoffen, Vitaminen und Proteinen. Diese Mischung wirkt als Emulgator - so lassen sich nicht mischbare Flüssigkeiten miteinander verbinden, beispielsweise bei der Herstellung von Mayonnaise, Sauce hollandaise oder Speiseeis. Aber auch bei der Ölmalerei kommt das Eigelb als Bindemittel zum Einsatz, für die sogenannte Eitempera-Farbe.
Das Märchen vom Cholesterin
Das Ei gilt als Cholesterinbombe - stimmt das? Cholesterin ist ein lebenswichtiger Stoff, der vom Organismus in großen Mengen hergestellt wird. Nimmt man diesen Stoff auf, drosselt der Körper seine Herstellung und die Blutwerte bleiben konstant. So tragen Eier zu einer ausgewogenen Ernährung bei, da sie wichtige Nährstoffe enthalten und bei der körpereigenen Proteinproduktion helfen.
Vom Ei zum Huhn
Ein Huhn legt fast jeden Tag ein Ei. Innerhalb von 24 Stunden entwickelt sich zuvor im Körper der Henne aus einer kleinen Eizelle ein bis zu 73 Gramm schweres Ei. Einen Tag nachdem das Ei gelegt wurde, beginnt darin das Herz des Embryos zu schlagen. Nach 14 Tagen ist das Küken dann etwa so groß wie das Ei und nach rund sechs weiteren Tagen schlüpft das kleine gelbe Küken.
Nicht jedes Ei ein Küken
Aber nicht in jedem Frühstücks- oder Osterei steckt auch ein kleines Huhn. Küken schlüpfen nur aus den Eiern, die vorher vom Hahn befruchtet wurden.