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Politik

USA testen wieder Marschflugkörper

19. August 2019

Die USA haben rund zwei Wochen nach ihrem Ausstieg aus dem INF-Abrüstungsvertrag mit Russland eine Mittelstreckenrakete getestet. Der Test diene der Entwicklung künftiger "Kapazitäten", erklärte das Pentagon.

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Start der Rakete auf der Insel San Nicolas
Start der Rakete auf der Insel San NicolasBild: picture-alliance/dpa/S. Howe

Die USA haben den ersten Test eines landgestützten Marschflugkörpers seit dem Rückzug aus dem INF-Atomwaffenvertrag bekanntgegeben. Die Rakete habe in Kalifornien nach einem Flug von 500 Kilometern ihr Ziel getroffen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Der Marschflugkörper wurde demnach von der San-Nicolas-Insel vor der kalifornischen Küste abgefeuert. Der Raketentest wäre unter den Vorgaben des INF-Vertrags verboten gewesen.

Das Pentagon erklärte, es habe sich um eine "konventionell konfigurierte" Rakete gehandelt. Allerdings können ursprünglich für konventionelle Sprengköpfe vorgesehene Raketen später so eingerichtet werden, dass sie atomare Sprengköpfe befördern können.

Die russische Rakete "Novator 9M729" verstößt nach NATO-Ansicht gegen den INF-Vertrag
Die russische Rakete "Novator 9M729" verstößt nach NATO-Ansicht gegen den INF-VertragBild: picture-alliance/dpa/P. Golovkin

Die Rakete habe ihr Ziel "exakt" getroffen, erklärte das Pentagon weiter. Die Daten und Erfahrungen aus dem Test sollten nun für die Entwicklung künftiger "Mittelstreckenkapazitäten" verwendet werden.

Die USA waren am 2. August aus dem Vertrag mit der Begründung ausgestiegen, dass Russland das Abkommen bereits seit Jahren verletze. Russland weist diese auch von Europa erhobenen Vorwürfe zurück und beschuldigt seinerseits die USA, das Abkommen zu verletzen. Direkt nach dem Ausstieg hatte US-Verteidigungsminister Mark Esper die rasche Entwicklung neuer US-Raketensysteme angekündigt.

Der INF-Vertrag war 1987 zwischen den USA und der Sowjetunion geschlossen worden und sah den Verzicht auf landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern vor, die Atomsprengköpfe tragen können.

Das Ende des Vertrags hat Ängste vor einem neuen globalen Rüstungswettlauf geschürt.

stu/kis (rtr, afp)