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Entspannter Tag für Obama in London

23. April 2016

Eine Fragerunde mit Jugendlichen, ein Theaterbesuch - an Tag zwei seines London-Besuchs ist der Präsident der Vereinigten Staaten ganz in seinem Element. Barack Obamas Besuch in Hannover am Sonntag dürfte ernster werden.

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US-Präsident Barack Obama diskutiert mit britischen Jugendlichen (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/J. Tallis

Es war einer der Termine, die dem US-Präsidenten liegen: Am zweiten Tag seines Großbritannienbesuchs stellte sich Barack Obama den Fragen junger Briten in einer offenen Runde. Zu dem so genannten Town Hall Meeting kamen rund 700 junge Menschen aus dem Vereinigten Königreich. Sie stellten ernste Fragen. Der US-Präsident antwortete gewohnt locker.

Die Themenpalette der Fragestunde war breit gefächert: Es ging um Nordirland, den Klimawandel, Armut und Ungleichheit, die Zukunft Großbritanniens in der Europäischen Union, und das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP. Obama warb für den Vertrag. "Solche Abkommen sind schwierig", sagte er, "jedes Land muss etwas abgeben."

Merkel verteidigt Geheimhaltung

TTIP wird auch am Sonntag, bei Obamas Besuch in Hannover, im Mittelpunkt stehen. Dabei dürfte es dann deutlich ernster zugehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigte vorab die Geheimhaltungen bei den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen. Es könne nicht alles "immer bereits im Vorfeld sozusagen für jedermann zugänglich sein", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Podcast im Internet. Daraus würde der Verhandlungspartner "bestimmte Vorzüge ziehen - was wir nicht wollen."

Merkel wandte sich aber gegen den Eindruck vieler Kritiker, "wir würden hier irgendwas verschweigen oder wir würden irgendwelche Normen zur Disposition stellen". Das Gegenteil sei der Fall: Alles was in Europa als Norm gilt, sei gesichert, betonte die Kanzlerin. "Wir sichern das, was im Umweltbereich, im Verbraucherschutzbereich in Europa heute gilt." Die Bundeskanzlerin wird am Sonntag mit Obama die Hannover-Messe eröffnen und politische Gespräche führen. TTIP wird dabei eine wichtige Rolle spielen.

US-Präsident Barack Obama schaut Schauspielern des Globe Theater beim Theaterspiel zu (Foto: WPA/Getty images)
US-Präsident Barack Obama im weltberühmten Globe TheaterBild: Getty Images/C. Radburn

Besuch des Globe Theaters

Zum Auftakt seines zweiten Besuchstags in der britischen Hauptstadt hatte Obama am Morgen das weltberühmte Globe Theater besucht. Es widmet sich ganz den Stücken des britischen Dramatikers William Shakespeare, dessen 400. Todestag an diesem Samstag gefeiert wird.

Das Globe Theater ist ein Nachbau des Hauses, in dem Shakespeare seinerzeit viele seiner Dramen um Macht und Machtmissbrauch sowie Liebe und Eifersucht aufführte. Mitglieder des Globe-Ensembles spielten für Obama die berühmte Szene aus dem "Hamlet", in der der Titelheld grübelt: "Sein oder nicht Sein, das ist hier die Frage."

Zu Gast bei Prinz George

Prinz Williame, Kate und Barack Obama stehen sehen dem kleinen Prinz George beim Reiten auf einem Schaukelpferd zu (Foto: Reuters)
Prinz George auf dem Schaukelpferd, die Eltern und "Onkel Barack Obama" sind begeistertBild: Reuters

Am Abend zuvor hatten der Herzog und die Herzogin von Cambridge Obama und seine Frau Michelle zum Dinner im Londoner Kensington Palast eingeladen. Hinter dem mittelalterlich wirkenden Titel verbirgt sich das derzeitige Glamour-Paar der britischen Monarchie: Prinz William und seine Frau Kate. Ihnen stahl allerdings Söhnchen George die Schau. Der Zweijährige, die Nummer Drei in der britischen Thronfolge, präsentierte sich dem "Onkel und der Tante aus Amerika" stolz auf seinem Schaukelpferd bevor er den Gästen eine Gute Nacht wünschte. Das Spielzeug hatten die Obamas dem kleinen Herzog zur Geburt geschenkt.

wl/cw (dpa, afp, rtr)