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Epstein-Vertraute Maxwell angeklagt

2. Juli 2020

Schon lange galt sie als Gehilfin des verstorbenen US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, nun wurde Ghislaine Maxwell offiziell angeklagt. Der Vorwurf: Sie soll junge Mädchen für Epsteins Sex-Vergnügen rekrutiert haben.

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Kombi-Bild Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein
Kurz ein Paar, später Vertraute: Ghislaine Maxwell und Jeffrey Epstein

Insgesamt sechs Punkte umfasst die Anklageschrift der Bundesanwaltschaft in Manhattan gegen die 58-jährigen Britin. Der wohl schwerwiegendste: Ghislaine Maxwell soll die Reisen von Minderjährigen zu den Häusern des US-Milliardärs Jeffrey Epstein für "illegale" und "kriminelle" sexuelle Handlungen organisiert haben. Der Tochter des  britischen Medienmoguls Robert Maxwell wird zudem Meineid in zwei Fällen zur Last gelegt. Zuvor war die frühere Freundin und Vertraute im US-Ostküstenstaat New Hampshire von der Bundespolizei FBI festgenommen worden. 

Dem US-Unternehmer Epstein wurde vergangenes Jahr vorgeworfen, über Jahre hinweg minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Der damals 66-Jährige hatte sich nicht schuldig bekannt. Im August letzten Jahres erhängte sich Epstein in einem New Yorker Gefängnis. 

Ein Netzwerk von Mädchen

Epstein war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt worden und wurde seitdem als Sexualverbrecher geführt. Bei einer erneuten Verurteilung hätten dem Multimillionär, der gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten hatte, darunter Bill Clinton, Donald Trump sowie dem britischen Prinzen Andrew, bis zu 45 Jahre Haft gedroht.

New York | Anklage Jeffrey Epstein Protest Hot Mess
Protest in New York vor dem Prozess gegen Jeffrey Epstein, 2019Bild: Getty Images/S. Keith

Viele Frauen, die Epstein Sexualverbrechen vorwerfen, bezichtigen Maxwell der Mittäterschaft. Sie soll ein regelrechtes Netzwerk von Mädchen für Epstein aufgebaut haben. In der Anklageschrift heißt es nun, Maxwell habe versucht, sich mit jungen Mädchen und Frauen anzufreunden, um sie dann zu sexuellen Aktivitäten mit Epstein zu drängen. Bei einigen Missbrauchshandlungen sei sie selbst dabei gewesen und habe aktiv teilgenommen. Die in die USA ausgewanderte Britin soll Geschäftspartnerin und eine Zeit lang auch selbst die Freundin von Epstein gewesen sein. 

cw/qu (ape, afp, dpa)