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Erdogan-Affäre: Staatsanwälte suspendiert

30. Dezember 2014

Ein Jahr nach dem Bekanntwerden einer Korruptionsaffäre in der Türkei sind vier damals ermittelnde Staatsanwälte vom Dienst suspendiert worden. Sie hatten auch den Sohn von Staatspräsident Erdogan im Visier.

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Recep Tayyip Erdogan Türkei Porträt
Bild: Getty Images/AFP/Adem Altan

Der Hohe Rat der Richter und Staatsanwälte (HSYK) habe die Beurlaubung der Juristen beschlossen, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Die Zeitung "Hürriyet" meldete, ein Disziplinarverfahren werde eingeleitet. Ihnen droht offenbar sschlimmstenfalls ein Berufsverbot. Alle vier Staatsanwälte hätten im vergangenen Jahr unter anderem gegen Ministersöhne der AKP-Regierung wegen Korruption ermittelt. Unter den Beurlaubten sei der in der Türkei bekannte Jurist Zekeriya Öz, der auch leitender Staatsanwalt im umstrittenen Ergenekon-Prozess war.

Die Korruptionsvorwürfe waren im Dezember 2013 bekanntgeworden. Neben den Ministersöhnen war der Sohn des damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan unter Verdacht geraten. Die Regierung ließ anschließend zahlreiche Polizisten und Staatsanwälte versetzen, die mit den inzwischen eingestellten Ermittlungen befasst waren.

Erdogan vermutet Gülen hinter Vorwürfen

Erdogan macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für die Korruptionsvorwürfe verantwortlich. Er beschuldigt ihn, Polizei und Justiz unterwandert zu haben und die Regierung stürzen zu wollen. Gülen und Erdogan waren früher Verbündete, inzwischen sind sie Erzfeinde.

ab/sc (afp, dpa)