Erinnern an die deutsche Teilung
Zentrale Orte der DDR-Diktatur wurden nach dem Mauerfall zu Gedenkstätten und Museen umgewandelt. Sie zeigen die Spannbreite von Unfreiheit und Unrecht in der DDR und erinnern auch daran, wie Menschen sich wehrten.
Checkpoint Charlie
Der bekannteste Grenzübergang zur DDR lag mitten in Berlin. 1945 verlief hier die Sektorengrenze zwischen amerikanischem und russischem Sektor. Der Übergang blieb nach dem Mauerbau 1961 bestehen - nur Ausländer durften hier zwischen Ost- und Westberlin passieren. Heute erinnert hier ein privates Museum an die Teilung der Stadt und an Fluchtgeschichten - geglückte wie fehlgeschlagene.
Sowjetisches Speziallager Nr. 2 Buchenwald
Die Unterdrückung politischer Gegner in Ostdeutschland begann 1945 mit der Einrichtung von Speziallagern wie dem in Buchenwald bei Weimar. Die sowjetische Militärpolizei inhaftierte in dem vormaligen Nazi-KZ fast 30.000 Menschen - oft ohne Verurteilung. Umstände und Schicksale im Lager dokumentiert eine Ausstellung, das Gräberfeld mit den anonymen Massengräbern liegt ebenfalls auf dem Gelände.
Ministerium für Staatssicherheit
Mit Gründung der Deutschen Demokratischen Republik auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone 1949 übernimmt die DDR die Häftlinge. Für politische Inhaftierte ist ab 1950 das Ministerium für Staatssicherheit zuständig. Ihre Zentrale hat die Stasi bis 1989 in der Normannenstraße in Berlin. Heute ein Museum ist hier auch die Büroeinrichtung des letzten Ministers Erich Mielke original erhalten.
Postplatz Dresden
Gegen das repressive System und die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse begehren viele Bürger am 17. Juni 1953 auf. Bei dem Volksaufstand gegen die SED-Herrschaft kommt es auch in Dresden zu Streiks, Protesten und Demonstrationen. Dass der Aufstand vom sowjetischen Militär mit Panzern brutal niedergeschlagen wurde, daran erinnert das Denkmal mit Panzerkette am Postplatz.
Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen
Der Niederschlagung des Aufstands folgt eine landesweite Verhaftungswelle. Die Stasi, die den Aufstand nicht voraussah, greift nun umso härter durch. Für politische Gefangene ist die Untersuchungshaftanstalt der Stasi im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen oft die erste Station. Seit 1994 befindet sich hier die größte Forschungs- und Gedenkstätte für die Opfer der SED-Diktatur.
Haftanstalt Bautzen II
Heute blicken nur noch Ausstellungsbesucher aus dem Haftgebäude auf die Freiganghöfe. Bis 1989 aber war das Sondergefängnis der Stasi in Bautzen die meist gefürchtete Haftanstalt der DDR. Der "Stasiknast" ist zusammen mit dem Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen Inbegriff staatlicher Repression geworden. Einblick in die Haftbedingungen geben Häftlingsbiografien, Ton- und Filmdokumente vor Ort.
Jugendwerkhof Torgau
Um auffällige Jugendliche auf Linie zu bringen, richtete das DDR-Volksbildungsministerium unter Margot Honecker 1964 den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau ein. Hinter den fünf Meter hohen Mauern herrschte militärischer Drill, für Vergehen Einzelner wurden alle hart bestraft. Seit 1998 arbeitet die Gedenkstätte die Geschichte der brutalsten Disziplinareinrichtung für Jugendliche in der DDR auf.
Notaufnahmelager Sandbostel
In den Baracken des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers bei Bremen kamen ab 1952 DDR-Flüchtlinge im Westen unter. Sandbostel wurde Notaufnahmelager für männliche Flüchtlinge, die unter 24 Jahren ohne erwachsene Begleitung in die Bundesrepublik geflohen waren. Dass in Sandbostel bis zu 800 Flüchtlinge gleichzeitig untergebracht waren und mehr erfahren Besucher in der heutigen Gedenkstätte.
Berliner Mauer
Die Mauer war international das Symbol für Teilung und Unfreiheit. Nach dem Mauerfall machten sich die Mauerspechte ans Werk. Heute sind in Berlin kaum noch Reste der Mauer zu finden. Ein originales Stück steht in der Gedenkstätte Berliner Mauer, die an die Todesopfer an der einstigen Grenze erinnert. Am 9.11.2014 wird hier die offizielle Feier zum Mauerfalljubiläum stattfinden.