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Ermittlungen gegen 28 Leichtathleten

11. August 2015

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF ermittelt nach eigenen Angaben gegen 28 Athleten wegen auffälliger Werte bei den Weltmeisterschaften 2005 und 2007. Die IAAF steht wegen Dopingenthüllungen unter Druck.

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Symbolbild Leichtathletik Laufen. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

Elf Tage vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking haben 32 Nachtests der Titelkämpfe 2005 und 2007 für Aufregung gesorgt. Der Weltverband IAAF hat aufgrund auffälliger Werte bei den nachträglich analysierten Doping-Proben der Weltmeisterschaften in Helsinki und Osaka Ermittlungen gegen 28 Athleten eingeleitet und diese vorläufig suspendiert. Das teilte der Weltverband am Dienstag mit. Namen und Nationalitäten der betroffenen Sportler nannte die IAAF mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht, es sei aber kein Sportler dabei, der bei der WM in Peking (22. bis 30. August) an den Start gehe. Die Mehrzahl der betroffenen Athleten habe ihre Karriere ohnehin beendet. Einige seien bereits bestraft worden und nur noch wenige aktiv.

"Die IAAF erkennt die Tatsache, dass einige Athleten weiter betrügen und ihre Mitbewerber betrügen. Aber wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die sauberen Athleten, die die große Mehrheit unseres Sports bilden, zu schützen", teilte der zuletzt scharf kritisierte Weltverband mit. Den 28 Sportlern wurden in 32 nachträglich analysierten Urintests auffällige Werte im Dopinglabor in Lausanne nachgewiesen. "Die jüngsten wissenschaftlichen Durchbrüche in der Anti-Doping-Technologie wurden bei den Nachtests dieser Proben genutzt, um es uns zu ermöglichen, die zuvor nicht nachweisbaren Substanzen zu finden", erklärte Martial Saugy, der Direktor des Schweizerischen Labors für Dopinganalysen (LAD).

Jede dritte Medaille mit Doping-Hintergrund

ARD-Redakteur Hajo Seppelt und sein Team hatten zuletzt in ihrer Dokumentation "Geheimsache Doping, im Schattenreich der Leichtathletik" unter anderem erneute Vorwürfe gegen Russland sowie gegen Kenia erhoben. Im Rahmen der Recherche wurde eine Datenbank des Weltverbandes IAAF mit 12.000 Blutwerten von den australischen Doping-Experten Michael Ashenden und Robin Parisotto ausgewertet.

Man kam dabei zu dem Schluss, dass es bei einem Siebtel der Proben Hinweise auf Dopingvergehen gebe. Es sei daher davon auszugehen, dass jede dritte Medaille bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen in Ausdauerdisziplinen im Zeitraum zwischen 2001 und 2012 von Athleten gewonnen wurde, die mit Doping zu tun hatten. Die IAAF betonte, dass mit der Analyse der Nachtests der Weltmeisterschaften 2005 und 2007 schon vor der Dokumentation begonnen worden sei. "Die erneute Analyse dieser Proben läuft seit einiger Zeit und wurde vor den jüngsten Vorwürfen gegen die IAAF durch die ARD und die Sunday Times begonnen", hieß es in der Mitteilung des Weltverbandes.

jhr/gri (sid, dpa)