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Erneut Bootsunglück vor Libyen

12. August 2015

Vor der libyschen Küste ist erneut ein überfülltes Flüchtlingsboot gesunken. Die italienische Küstenwache konnte lediglich 50 von rund 100 Insassen in Sicherheit bringen.

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Flüchtlinge auf einem Schlauchboot, die im Meer treiben (Foto: Reuters/Italian Navy)
Bild: Reuters/Italian Navy

Wie das italienische Fernsehen berichtet, rettete die Marine 50 Flüchtlinge von einem gekenterten Schlauchboot. Die Überlebenden berichten, es hätten sich mindestens 100 Menschen an Bord des Bootes befunden. Der Luftdruck sei bereits bei der Abfahrt zu gering gewesen. Ein italienisches Marineschiff nahm die Überlebenden an Bord.

Die Migranten stammten demnach vor allem aus Mali, dem Senegal, Nigeria und Gambia. Ein Hubschrauber der Marine hatte ihr Schlauchboot entdeckt. Die Einsatzkräfte warfen Rettungsinseln ab, wenig später eilte ein Schiff zu Hilfe.

Flüchtlinge klammern sich an Fass

Ein Hubschrauber fand später noch zwei weitere Flüchtlinge, die sich im Meer an einem Fass festklammerten und ebenfalls gerettet werden konnten. Die Geretteten wurden auf die italienische Insel Lampedusa gebracht. Da die Suche nach weiteren Insassen des Schlauchbootes in den ersten Stunden ergebnislos blieb, wird nicht damit gerechnet, dass weitere Überlebende gerettet werden.

Ansturm auf Europa

In diesem Jahr sind bislang mehr als 2000 Flüchtlinge bei dem Versuch ertrunken, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Im gesamten vergangenen Jahr versuchten es nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration 3279 Menschen. Schleuserbanden haben in diesem Jahr nach offiziellen Angaben mehr als 100.000 Flüchtlinge über den Seeweg nach Italien gebracht. Viele der Flüchtlinge aus Kriegsgebieten in Afrika und dem Nahen Osten gelangen auch nach Griechenland. Das hoch verschuldete Land kann die immer weiter steigende Zahl an Ankömmlingen aber kaum verkraften. Zuletzt kam es auf der Ferieninsel Kos zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Flüchtlingen.

elst/uh (dpa, reuters, epd)