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KriminalitätAfrika

Erneut Schüler in Nigeria entführt

17. Februar 2021

Bewaffnete Kidnapper haben Schüler und Lehrkräfte einer Schule im Bundesstaat Niger verschleppt. Wer hinter der Tat steckt, ist unklar. Sicherheitsexperten sollen die Freilassung erreichen.

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Symbolbild Entführung Schüler Nigeria
Bei der Entführung in Kankara im Dezember mussten viele Schüler ihre Schuhe zurücklassenBild: Sunday Alamba/picture-alliance/AP

Der Angriff auf das staatliche Science College in der Stadt Kagara ereignete sich in der Nacht zum Mittwoch. Wie ein Sprecher des Bundesstaates Niger mitteilte, wurden 42 Personen gekidnappt. Darunter waren 27 Schüler, mehrere Lehrer und deren Anverwandte. Ein Schüler wurde getötet. Zum Zeitpunkt des Überfalls auf das Internat befanden sich rund 650 Schüler in dem Gebäude. Zunächst war von Hunderten Verschleppten die Rede gewesen.

Die bewaffneten Angreifer sollen Militäruniformen getragen haben und Mitglieder einer kriminellen Bande sein. Die Entführten wurden von ihnen offenbar in einen nahe gelegenen Wald gebracht. Allerdings gab es bislang keine Lösegeldforderungen. Präsident Muhammadu Buhari soll einem Regierungssprecher zufolge bereits Sicherheitsexperten in die Region entsandt haben, um eine Freilassung der Entführten zu erreichen.

Kidnapping als Geldquelle

Bereits im Dezember waren in Nigeria über 300 Schulkinder entführt worden. Zu der Tat in Kankara hatte sich die extremistische Islamistengruppe Boko Haram bekannt, die normalerweise im Nordosten des Landes aktiv ist. Die neuerliche Entführung jedoch fand im nördlichen Zentrum des Landes statt. In dieser Region treiben zunehmend kriminelle Banden ihr Unwesen, die Lösegeld erpressen, plündern und vergewaltigen.

Wie der Pressesprecher des Bundesstaates Niger, Mohammed Sani Idris, im Gespräch mit der DW erklärte, liegt keine Vereinbarung zur Zahlung eines Lösegeldes für die Schulkinder vor. Die Regierung des Bundesstaates verfolge stattdessen verschiedene andere Strategien, um die Freilassung der Schulkinder zu erreichen.

Die Gruppen, die aus finanziellen Motiven handeln, haben normalerweise keine ideologische Ausrichtung. Sicherheitsbeamte befürchten allerdings, dass sie von Dschihadisten aus dem Nordosten infiltriert werden könnten.

djo/uh/qu (afpe, dpa, kna, bbc.com)