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Rohingya-Flüchtlinge erreichen Indonesien

27. Dezember 2022

Sie trieben wochenlang mit ihrem Holzboot auf dem Wasser. Jetzt landeten 185 Angehörige der myanmarischen Minderheit an einem Strand der westlichen Provinz Aceh in Indonesien.

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Frauen erhalten in einem Fahrzeug eine Infusion
Nach ihrer Ankunft in Indonesien erhalten dehydrierte Rohingya-Flüchtlinge erste medizinische Hilfe Bild: Rahmat Mirza/AP/picture alliance

Einer der Rohingya-Flüchtlinge berichtete nach der Ankunft, sie hätten Ende November ein Lager in Bangladesch verlassen. Ihr Holzboot sei auf das offene Meer getrieben worden. Mindestens 20 der Geflüchteten seien unterwegs gestorben, die Leichen habe man ins Wasser geworfen, erzählte er weiter.

Die insgesamt 83 Männer, 70 Frauen und 32 Kinder hatten das Boot am Strand des indonesischen Küstendorfes Muara Tiga im Bezirk Pidie der Provinz Aceh verlassen, wie der örtliche Polizeichef mitteilte. Viele von ihnen seien sehr erschöpft und dehydriert. Anwohner und medizinisches Personal versorgten die Flüchtlinge zunächst provisorisch in einem Gemeinschaftshaus des Dorfes.

Mediziner versorgen ein Kleinkind, das unter den Geflüchteten war
Mediziner versorgen ein Kleinkind, das unter den Geflüchteten war Bild: Amanda Jufrian/AFP

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hatte zuvor berichtet, Angehörige hätten den Kontakt zu einem im Indischen Ozean treibenden Boot mit rund 180 Rohingya-Flüchtlingen aus einem Lager in Bangladesch verloren.

Indonesische Polizisten bewachen männliche Rohingya-Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Aceh
Am Freitag hatte eine andere Rohingya-Flüchtlingsgruppe - 58 Männer - die indonesische Küste in der Provinz Aceh erreicht Bild: Rahmat Mirza/AP/picture alliance

Die muslimische Volksgruppe der Rohingya ist im mehrheitlich buddhistischen Myanmar nicht als ethnische Minderheit anerkannt. Stattdessen werden die Rohingya seit Jahrzehnten systematisch verfolgt und diskriminiert. Ende August 2017 ging das Militär äußerst brutal gegen die Minderheit vor. Ihre Dörfer wurden niedergebrannt, Mädchen und Frauen vergewaltigt.

Mehr als eine Million Rohingyas haben seither ihre Heimat verlassen. Etwa 800.000 von ihnen strandeten im benachbarten Bangladesch, wo sie bis heute unter erbärmlichen Bedingungen in Camps leben. Immer wieder starten Geflüchtete zu riskanten Überfahrten, um Malaysia oder Indonesien zu erreichen. Dort erhoffen sie sich ein besseres Leben. Ermittler der Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen werfen Myanmar Völkermord an den Rohingya vor.

se/sti (afp, ap, dpa, epd)

Rohingya in Bangladesch