Erste UN-Hilfen im umkämpften Aden
21. Juli 2015Erstmals seit Monaten ist ein Schiff mit Hilfsgütern der Vereinten Nationen in der hart umkämpften Hafenstadt Aden im Jemen eingetroffen. Die Lieferung des World Food Programme (WFP) der UNO umfasse 3000 Tonnen Nahrungsmittel, sagte eine WFP-Sprecherin. Damit könnten rund 180.000 Menschen in Jemens notleidendem Süden einen Monat lang versorgt werden. Das WFP wertet die Ankunft der Hilfe als "Durchbruch". Erst in der vergangenen Woche waren die schiitischen Huthi-Rebellen von Anhängern der gestürzten jemenitischen Regierung aus großen Teilen von Aden zurückgedrängt worden (Artikelbild).
Die Huthi-Rebellen, die im Norden des Jemen ihre Hochburgen haben, waren in den vergangenen Monaten immer weiter nach Süden vorgestoßen. Dabei wurden sie von Anhängern des einstigen Präsidenten Ali Abdullah Saleh unterstützt. Die Regierung des amtierenden Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi musste ins Exil nach Saudi-Arabien fliehen. Das sunnitische Saudi-Arabien und andere arabische Staaten unterstützen die Exil-Regierung von Hadi militärisch. Seit März fliegen die Luftwaffen dieser Allianz Angriffe auf die Rebellen. Die schiitischen Huthi werden vom Iran unterstützt, der mit Saudi-Arabien um die Vorherrschaft in der Region ringt.
Katastrophale humanitäre Lage
Erst am vergangenen Donnerstag waren erste Mitglieder der Exilregierung nach Aden zurückgekehrt. Zwar wurde die Stadt am Freitag für befreit erklärt, doch noch am Sonntag sollen durch Rebellenangriffe auf ein Wohnviertel mindestens 75 Menschen getötet worden sein. In dem Konflikt kamen bereits mehr als 3200 Menschen ums Leben. Nach UN-Angaben sind wegen der Kämpfe in dem arabischen Land mehr als 80 Prozent der Bevölkerung auf Hilfe angewiesen. Im Mai war es Schiffen mit Hilfsgütern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gelungen, in Aden anzulegen.
ago/rb (dpa, afp, rtr)