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US-Kreuzfahrtschiff nimmt Kurs auf Kuba

2. Mai 2016

Nach der politischen Annäherung kommt auch der Tourismus zwischen den USA und Kuba wieder in Schwung. Erstmals seit 1959 steuert ein US-Kreuzfahrtschiff wieder Havanna an.

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US-Kreuzfahrtschiff "Adonia" (foto: dpa/EPA)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Herrera

Kreuzfahrt nach Kuba

Mit 700 Passagieren an Bord bereitet sich die "Adonia" zum Einlaufen in Havanna auf der sozialistischen Karibik-Insel Kuba vor. Das Kreuzfahrtschiff der Fathom-Linie der US-Reederei Carnival Cruise war am Sonntag in Miami/Florida zu der historischen Reise aufgebrochen. Künftig sollen die einwöchigen Touren zwei Mal im Monat angeboten werden.

Im Zuge der Annäherung zwischen Kuba und den USA hatten die Vereinigten Staaten im Juli vergangenen Jahres Genehmigungen für solche Schiffsreisen erteilt. Vor eineinhalb Wochen gab dann auch die kubanische Regierung grünes Licht. Der Kreuzfahrtriese Carnival hatte wegen der lange Zeit unsicheren Rechtslage Reservierungen von Exilkubanern und aus Kuba stammenden Amerikanern ursprünglich abgewiesen. Daher waren diesmal nur wenige gebürtige Kubaner an Bord des Schiffes.

Treffen der Staatschefs Barack Obama und Raul Castro in Havanna im März (foto: reuters)
Treffen der Staatschefs Barack Obama und Raul Castro in Havanna im MärzBild: Reuters/C. Barria

Eine von ihnen war Isabel Buznego, die ihr Heimatland als Fünfjährige verlassen hatte und nun erstmals zurückkehrt. Ihr Vater habe immer nach Kuba reisen wollen, sei aber bereits gestorben, erzählte die 61-Jährige dem Korrespondenten der Agentur afp. "Ich fahre nun also in seinem Namen. Daher habe ich gemischte Gefühle, aber in erster Linie bin ich glücklich."

"Das ist eine historische Reise", sagte Regina Patterson aus Delaware. Sie habe die Karibikinsel schon immer besuchen wollen. "Ich möchte sehen, wie sie leben, ihre Musik, ihr Essen kennenlernen - und ich will einkaufen gehen."

Die "Adonia" macht außer in Havanna auch Zwischenstopps in Cienfuegos und Santiago de Cuba. Dort stehen zahlreiche kulturellen Aktivitäten auf dem Programm. Dies ist wichtig, denn für US-Reisende gelten trotz des historischen Kurswechsels in den bilateralen Beziehungen nach wie vor Beschränkungen. Sie dürfen die Insel offiziell nur für Sport- und Bildungsreisen sowie zum religiösen und kulturellen Austausch besuchen.

Im März hatte Barack Obama als erster US-Präsident nach 88 Jahren den Karibik-Staat besucht. Beim jüngsten Parteitag der kubanischen KP war die Wiederannäherung zum einen als Chance für den Sozialismus verteidigt, zum anderen aber auch vor "ideologischer Subversion" gewarnt worden.

SC/djo (afp, APE, dpa)