Es lag nicht am Tesla-Auto
20. Januar 2017Bei dem Aufsehen erregenden Unfall war im Mai der Fahrer des Tesla "Model S" ums Leben gekommen. Sein auf Autopilot gestelltes Auto hatte nicht abgebremst, als ein Lkw vor ihm auf einer Kreuzung die Straße passierte. Es war das erste Mal, dass ein Mensch in einem selbstfahrenden Auto starb.
Die Untersuchung habe ergeben, dass der Fahrer sieben Sekunden Zeit gehabt hatte, um nach Auftauchen des Lkw zu handeln, sagte Bryan Thomas von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. So hätten bei dem Unfall "eine Reihe menschlicher Faktoren" eine Rolle gespielt. Ganz offensichtlich sei die Selbstfahrvorrichtung nicht so angewandt worden wie vorgeschrieben. Denn ein technisches Versagen konnten die Ermittler dem Hersteller nicht nachweisen.
"Autopilot" ist kein Autopilot
Der Behördensprecher kritisierte allerdings, dass die Selbstfahrvorrichtung als "Autopilot" vermarktet werde. Dies könne Fahrer dazu verleiten, die Leistungsfähigkeit dieser Funktion zu überschätzen.
Tesla war unter anderem auch vom deutschen Kraftfahrtbundesamt für die Bezeichnung "Autopilot" kritisiert worden, die Kunden ein falsches Gefühl der Sicherheit geben könnte. Die US-Verkehrsbehörde schlug sich nun jedoch auf die Seite des Unternehmens und übernahm weitgehend dessen Argumentation, wonach es Aufgabe des Fahrers ist, sich jederzeit an alle Instruktionen und Anleitungen des Herstellers zu halten.
So müsse klar gemacht werden, dass auch ein auf Selbstfahrfunktion eingestelltes Auto "die andauernde und volle Konzentration des Fahrers" erfordere, sagte der NHTSA-Sprecher. Der Fahrer müsse stets bereit zum aktiven Eingreifen sein, um einen Unfall zu verhindern. Diese Technik müsse "mit Blick auf den unaufmerksamen Fahrer" weiterentwickelt werden, um Sicherheit zu gewährleisten.
Mit diesem Untersuchungsergebnis bleibt Tesla der befürchtete Rückruf erspart.
rb/pab (afp, ap, dpa)