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30. Juli 2007

Malawi ist eines der ärmsten Länder der Welt. Jedes Jahr sterben mehr als 100.000 Kinder, die meisten von ihnen sind keine fünf Jahre alt. Ursachen sind Mangelernährung, schlechte hygienische Verhältnisse - und Aids.

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Unterernährung, mangelnde Hygiene und Aids - Alltag für Kinder in MalawiBild: Jacky Monkam

Im Krankenhaus von Zomba im Süden von Malawi liegen 50 kleine Patienten. Fast alle haben aufgeblähte Bäuche - ein eindeutiges Zeichen von Mangelernährung. Den meisten Kindern ragen dünne Plastikschläuche aus der Nase, durch die sie eine Milch-Zusatznahrung bekommen. Normales Essen können sie nicht mehr vertragen.

Die Menschen misstrauen der Schulmedizin

Besonders Kleinkinder in Malawi leiden an Malaria, Masern, Durchfallerkrankungen und Fehlernährung
Kleinkinder sind besonders anfällig für KrankheitenBild: Jacky Monkam

Oft können die Ärzte nicht mehr viel tun, denn die Kinder kommen meist viel zu spät ins Krankenhaus, sagt Dr. Georg Herzenstiel, der Chefarzt der Kinderstation. "Manche der Kinder liegen bereits zwei, drei Tage im Koma, bevor sie zu uns ins Krankenhaus kommen." Die Menschen in der Gegend trauen der Schulmedizin nicht. Wenn ein Kind krank wird, gehen viele Eltern zuerst einmal zu einem traditionellem Heiler. Erst wenn der nicht weiter weiß, kommen sie in die Klinik.

Opfer von Aids und Aberglaube

Armut, mangelnde Hygiene und tief verwurzelter Aberglaube - das alles sind Gefahren, die die Kinder in Malawi bedrohen. Werden stillende Mütter beispielweise schwanger, hören sie sofort mit Stillen auf - egal, wiel alt der Säugling ist, so die Erfahrungen einer Krankenschwester. Viele glaubten, dass ihre Milch giftig werde, wenn sie schwanger seien. Oder dass das Ungeborene jetzt alle Energie bräuche.

Eine weitere Krankheit, der die Mediziner meist hilflos gegenüberstehen ist Aids. Im Zentralkrankenhaus von Zomba kommt jedes vierte Kind mit Aids auf die Welt. Der Virus wird während der Schwangerschaft von den infizierten Müttern auf das Ungeborene übertragen. Vieler dieser Babies werden kaum älter als ein oder zwei Jahre. Der Kampf gegen Aids ist in Malawi mittlerweile ein nationales Anliegen geworden.

Die Dorfältesten als Sprachrohr

Malawi
Viele Familien in Malawi bauen Mais anBild: AP

In den ländlichen Gebieten gibt es inzwischen zahlreiche kommunale Kinderbetreuungsprojekte. Dort bekommen die Kinder jeden Tag mindestens eine Mahlzeit. Zudem wird den Eltern beigebracht, was sie tun müssen, damit ihr Nachwuchs gut ernährt wird und gesund bleibt.

Doch es ist gar nicht so einfach, an die Dorfgemeinschaften in Malawi heranzukommen. Die Kontakte entwickeln sich nur mühsam, sagt Levi Soko, Mitarbeiter in einem Gesundheitszentrum. "Wir müssen über Personen agieren, denen die Menschen trauen, zum Beispiel über die Dorfältesten. Die bitten wir dann, unser Sprachrohr zu sein." Doch auch die Anführer wollen erst einmal überzeugt werden.