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ESA jubelt und trauert: Rosetta-Mission erfolgreich beendet

30. September 2016

Eine der erfolgreichsten ESA-Missionen ist zu Ende. Rosetta liegt nach einem kontrollierten Absturz-Manöver zerschmettert auf dem Kometen. Für die Forscher war das letzte Signal der Sonde ein hochemotionaler Moment.

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Raumfahrt ESA Weltraumsonde Rosetta
Bild: picture-alliance/dpa/DLR

Jubel und Applaus bricht bei der Europäischen Weltraumagentur ESA in Darmstadt aus, als das Signal von Rosetta die kontrollierte Bruchlandung auf dem Kometen 67p/Tschurjumow-Gerasimenko bestätigt.

Zeitgleich mit der Meldung über den erfolgreichen Abschluss  kommen die letzten Bilder der OSIRIS-Kamera an, die Holger Sierks - Chefwissenschaftler der OSIRIS Kamera am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung - aus seinem eigenen Kontrollraum vorstellt. Das allerletzte Bild zeigt einen großen Findling auf einem Geröllfeld.

Mission complete

Projektleiter Matt Taylor fehlen die Worte: "Was soll ich sagen?", fragt er und in seiner Verlegenheit vergleicht er Rosetta sogar mit einer Rockband: "Rosetta is Rock'n Roll", sagt er, verlässt die Bühne und kann nur schwer seine Tränen unterdrücken.

Auch sonst herrscht in den letzten Minuten der Rosetta-Mission bei allen Beteiligten ein Wechselbad der Gefühle. 

Paolo Ferri, Leiter der Satellitenkontrolle, sagte im Interview mit der Deutschen Welle ganz ehrlich: "Bei mir überwiegt die Trauer, wenn man so lange an einem Projekt gearbeitet hat, kann schon mal eine Träne fließen.

Aber bei all den Emotionen überwiegt der Stolz über das Erreichte. Roberto Battiston, Präsident der Italienischen Raumfahrtagentur ASI, schwärmt: "Die Mission hat uns mit vielen Fragen zurückgelassen, aber mit noch mehr Antworten. Es war Wissenschaft in ihrer besten Form".

Auch andere Wissenschaftler, die von Anfang an die zwölf Jahre lange Mission vorangetrieben haben, sind hin- und hergerissen. "Ich fühle Dankbarkeit und Stolz, weil es ein Projekt war, von dem wir viele Entscheidungsträger erst überzeugen mussten", sagt beispielsweise Gerhard Schwehm im Gespräch mit der DW. "Jetzt sehen wir, dass die Ergebnisse unser Bild des Sonnensystems durchaus verändert haben", so der Rosetta-Veteran.

Es bleibt viel zu tun

Jean-Pierre Bibring, der Chefwissenschaftler für den Lander Philae, betont, dass schon die Landung des Roboters Philae vor zwei Jahren ein Riesenerfolg war. Auch wenn der Kontakt abbrach, nachdem Philae nach zwei Hopsern unglücklich in eine Felsspalte gerutscht war. "Selbst in dem Abprallen von Philae steckte eine Menge Wissenschaft, die uns geholfen hat, zu verstehen, wie die Kruste des Kometen aufgebaut ist."

Mit dem letzten Bit, den Rosetta gesendet hat, ist die Mission der Sonde zwar beendet. Das Projekt Rosetta wird jedoch noch lange weitergehen. Denn die unzähligen Daten, die die Sonde gesammelt und zur Erde gesendet hat, müssen in den nächsten Jahren ausgewertet werden. Da wartet viel Arbeit auf die Forscher. Und höchstwahrscheinlich zahlreiche neue Erkenntnisse und Überraschungen über Kometen, unser Sonnensystem und vielleicht sogar über die Entstehung des Universums und unserer Erde.