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Gesellschaft

EU erreicht Etappenziel bei Impfkampagne

31. August 2021

Etwa 70 Prozent der Bevölkerung in der Europäischen Union sind gegen Corona geimpft. Damit ist ein erstes Ziel im Kampf gegen die Pandemie erreicht. Ursprüngliche Hoffnungen haben sich allerdings zerschlagen.

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Berlin, Deutschland | Jakob Maske | Coronavirus - Impfung beim Kinder- und Jugendarzt
Bild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Die Europäische Union hat bei der Eindämmung des Coronavirus ein wichtiges Ziel erreicht. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sind mittlerweile 70 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. "Das sind mehr als 250 Millionen Menschen, die immunisiert sind", erklärte die Chefin der Exekutive der EU. Sie sprach von einer "großen Leistung" und einem "Meilenstein". EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides verwies darauf, dass die 70 Prozent nur ein Durchschnittswert sind und EU-Länder wie Rumänien und Bulgarien zuletzt noch Impfquoten von deutlich unter 50 Prozent hatten. "Wir müssen bei den Impfraten dringend die besorgniserregende Lücke zwischen unseren Mitgliedstaaten schließen."

Die EU hat eine erfolgreiche Aufholjagd hingelegt. So waren zum Beispiel die USA anfangs deutlich schneller darin gewesen, der Bevölkerung Impfangebote zu machen. Dies lag vor allem daran, dass in der EU anfangs nur sehr wenig Impfstoff zur Verfügung stand. Heute liegen die Vereinigten Staaten bei der Immunisierungsquote hinter der EU.

In Afrika nur zwei Prozent geimpft

Schlusslicht beim Impfen ist der afrikanische Kontinent. Bundeskanzlerin Angela Merkel nennt es eine "dramatische Ungerechtigkeit", dass in Afrika nur zwei Prozent der Menschen gegen das Coronavirus geimpft sind. "Dies müssen wir schnell überwinden", sagt sie.

Das Ziel, bis Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen in der EU durch eine Impfung vor COVID-19 zu schützen, hatte die EU-Kommission im Januar ausgegeben. Experten waren damals davon ausgegangen, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung einen Impfschutz erhalten müssen, um die Corona-Pandemie zu stoppen.

Kein Ende der Pandemie

Diese Hoffnung hat sich zwar wegen der deutlich ansteckenderen Delta-Variante des Virus zerschlagen, der Druck auf die Gesundheitssysteme und die Gesellschaft konnte durch die Impfkampagne allerdings enorm reduziert werden. So hat die Immunisierung die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und Todesfälle stark gesenkt. Zugleich konnten viele Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder aufgehoben werden.

In Deutschland hat das Robert-Koch-Institut aktuell 5750 positive Corona-Tests gemeldet. Das sind drei mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 74,8 von 75,8 am Vortag. 60 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 92.200. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,9 Millionen Corona-Tests positiv aus.

jwa/qu (dpa, rtr, afp)