EU-Kommission fordert mehr Einsatz gegen Arbeitslosigkeit
15. Januar 2015"Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist unsere dringendste Aufgabe", sagte EU-Beschäftigungskommissarin Marianne Thyssen in Brüssel. Dazu seien Reformen nötig: Die Europäer müssten besser ausgebildet, Frauen und ältere Arbeitnehmer stärker gefördert und die Mobilität erhöht werden. In der zweiten Jahreshälfte soll es eine entsprechende Initiative der EU-Kommission geben.
Nach einem Bericht der EU-Kommission haben einige EU-Staaten die Wirtschaftskrise besser überstanden als andere. Thyssen nannte als positive Vorbilder Dänemark, Schweden, Österreich und die Niederlande: "In diesen Ländern kommt Arbeitslosengeld einem Großteil der Arbeitslosen zugute, ist mit Aktivierungsmaßnahmen verbunden. Die Länder reagieren auf den Wirtschaftszyklus", lobte die EU-Kommissarin. Doch die Krise sei noch nicht überwunden und beeinträchtige nach wie vor das Leben vieler Europäer. "Strukturreformen können soziale Gerechtigkeit und Wachstum fördern", so Thyssen.
Die Arbeitslosigkeit in Europa beträgt im Moment 10 Prozent - das sei "nach wie vor zu hoch", sagte Thyssen. In Spanien und Griechenland hat rund jeder Zweite zwischen 15 und 24 Jahren keine Arbeit.
Deutschland stockt Ausbildungsförderung für EU-Bürger auf
Tausende Jugendliche aus EU-Krisenländern sind in den vergangenen Jahren mit staatlicher Hilfe zur Ausbildung nach Deutschland gekommen. Mehr als 7700 Antragsteller profitierten bislang vom 2013 aufgelegten Bundesprogramm MobiPro-EU. Zwei Drittel von ihnen kamen aus Spanien.
Von 2013 bis 2018 soll die Förderung nun erhöht werden - von zunächst geplanten 139 auf 550 Millionen Euro. Mit der Förderung soll erreicht werden, dass die Zuwanderer Deutsch lernen und sich in Deutschland und der Arbeitswelt zurechtfinden.
Zum Start der zweiten Förderphase sagte Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, dass Deutschland laut OECD das zweitbeliebtestes Einwanderungsland sei. "Diese Vielfalt, die wir als Einwanderungsland gewonnen haben, tut uns gut, was Lebensqualität angeht. Aber auch für den Wirtschafts- und Arbeitsmarkt gibt es Gutes zu berichten." In vielen Regionen suchten Unternehmen nämlich händeringend nach Fachkräften.
hmf/dk (dpa)