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EU-Klimadienst: September weltweit heiß wie nie

5. Oktober 2023

Der vergangene September war nach Angaben des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der heißeste je gemessene Monat - mit Temperaturen weit über den bisherigen Rekordwerten. 2023 dürfte das heißeste je gemessene Jahr werden.

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Brasilien Amazonas Dürre
Viel zu wenig Wasser: Diese Hausboote am Rio Negro im Amazonas-Gebiet stehen Ende September im TrockenenBild: MICHAEL DANTAS/AFP

Wie der Klimawandel-Dienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) mitteilte, lag die weltweite durchschnittliche Lufttemperatur im September mit 16,38 Grad um 0,5 Grad über dem bisherigen Rekord für 2020. Normalerweise werden Temperaturrekorde um weniger als ein Zehntel Grad gebrochen. Laut Copernicus-Dienst war der September der "Monat mit der stärksten abnormalen Hitze" seit Beginn der entsprechenden Datenreihe im Jahr 1940.

Die globale Durchschnittstemperatur lag demnach im September um etwa 0,93 Grad über dem zwischen 1991 und 2020 gemessenen Monatsdurchschnitt - und sogar um 1,75 Grad über dem September-Durchschnitt in der vorindustriellen Zeit von 1850 bis 1900. Unter klimatischen Gesichtspunkten sei es der "unglaublichste September aller Zeiten", sagte C3S-Leiter Carlo Buontempo der Nachrichtenagentur AFP und ergänzte: "Das ist einfach unfassbar."

Der heißeste Sommer

Bereits der August 2023 war der wärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen und der zweitwärmste Monat jemals. Der einzige Monat, der bisher wärmer war, war der Juli dieses Jahres. Damit war 2023 der heißeste je gemessene Sommer.

Die durchschnittlichen Temperaturen im laufenden Jahr lagen demnach bislang um 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Das sind nur 0,1 Grad unter den als Klimaziel ausgegebenen 1,5 Grad des Pariser Klima-Abkommens, die bis zum Ende des Jahrhunderts nicht längerfristig überschritten werden sollen.

El Niño schärft den Trend

Nach Ansicht von Klimaforschern trägt das Wetterphänomen El Niño erheblich zu den Rekordtemperaturen bei. Verschärft werden seine Auswirkungen allerdings durch den menschengemachten Klimawandel. Es gebe "keinen Zweifel", dass der Klimawandel sich negativ ausgewirkt hat, betonte Buontempo. Er fügte hinzu: "Der Klimawandel wird nicht in zehn Jahren passieren. Der Klimawandel ist da."

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Infolge von El Niño wird der südliche Pazifische Ozean stark aufgeheizt, was zu höheren Temperaturen auch an Land führt. Da die stärksten Auswirkungen von El Niño erst zwischen Jahresende und Anfang 2024 erwartet werden, ist es wahrscheinlich, dass 2023 zum bislang heißesten je gemessenen Jahr wird.

Das sieht auch die stellvertretende Copernicus-Direktorin, Samantha Burgess so. Sie sagt: "Das Jahr 2023 ist auf dem besten Weg, das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden." Zwei Monate vor der UN-Klimakonferenz in Dubai sei die Dringlichkeit ehrgeiziger Klimaschutzmaßnahmen größer denn je.  Das EU-Programm Copernicus veröffentlicht regelmäßig Berichte zum Stand der Erderwärmung, etwa zur Temperaturentwicklung oder zur Eisschildschmelze in Arktis und Antarktis.

kle/qu (afp, epd, dpa)