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Millionenstrafen für Autozulieferer

5. März 2019

Die EU-Wettbewerbshüter haben gegen zwei Autozulieferer wegen Kartellabsprachen Geldbußen in Höhe von 368 Millionen Euro verhängt. Eine beteiligte Firma kam straffrei davon – weil sie sich und andere anzeigte.

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Das Berlaymont-Gebäude, Sitz der EU-Kommission (Archivbild)
Das Berlaymont-Gebäude, Sitz der EU-Kommission (Archivbild)Bild: DW/B. Riegert

Wegen verbotener Absprachen haben die EU-Wettbewerbshüter Millionenstrafen gegen Autozulieferer verhängt. Die Unternehmen Autoliv aus Schweden und das inzwischen vom deutschen ZF-Konzern aufgekaufte US-Unternehmen TRW müssten rund 368 Millionen Euro zahlen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. 

Autoliv, TRW und der japanische Zulieferer Takata hätten unter anderem zwischen 2007 und 2011 Preise bei Airbags und Sicherheitsgurten abgesprochen, erklärten die Wettbewerbshüter weiter. Die Lieferungen seien für Volkswagen und BMW bestimmt gewesen. Die Absprachen seien in eigenen Geschäftsräumen, aber auch in Restaurants und Hotels sowie durch Telefongespräche und E-Mails erfolgt. 

Die drei Zulieferer hätten sich abgesprochen, "um ihre Gewinne zu erhöhen", erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie hätten EU-Verbrauchern geschadet und "die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Automobilsektors" beeinträchtigt. 

 EU-Kommissarin Margrethe Vestager (Archivbild)
EU-Kommissarin Margrethe Vestager (Archivbild)Bild: picture-alliance/NurPhoto/P. Franca

Dem japanischen Unternehmen Takata wurde die Strafe erlassen, da er nach Angaben der EU-Kommission das Kartell anzeigte, an dem er selbst beteiligt war. Den beiden anderen Unternehmen wurden die Strafen reduziert, da sie sich kooperationsbereit zeigten. TRW war 2014/2015 durch ZF Friedrichshafen übernommen worden und muss 188,9 Millionen Euro zahlen. Ein ZF-Sprecher sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, das Unternehmen werde das Bußgeld für TRW akzeptieren. Bei Autoliv beträgt die Strafe 179,4 Millionen Euro. 

Takata-Werk im japanischen Aisho im Jahr 2016
Takata-Werk im japanischen Aisho im Jahr 2016Bild: picture-alliance/dpa/K. Mayama

Takata war nach zahlreichen Rückrufaktionen 2017 pleite gegangen. Es wurde darauf durch einen Anbieter aus China aufgekauft. Heute firmieren beide Unternehmen unter dem Namen Joyson Safety Systems.

Die Kommission war in den vergangenen Jahren mehrfach gegen Absprachen bei Autozulieferern vorgegangen. Mit der jüngsten Strafe belaufen sich die verhängten Bußgelder laut Brüssel auf insgesamt 2,15 Milliarden Euro.

stu/jj (afp, dpa, rtr)