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Schwimmendes Aufnahmelager ist geöffnet

16. August 2015

Auf einer Fähre im Hafen der griechischen Insel Kos hat die Registrierung von Flüchtlingen begonnen. Damit sollen die chaotischen Zustände auf der Ferieninsel entschärft werden, wo Tausende Flüchtlinge gestrandet sind.

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Flüchtlinge am Strand von Kos - im Hintergrund die "Eleftherios Venizelos" (Foto: Reuters/Y. Behrakis)
Bild: Reuters/Y. Behrakis

Die Fähre "Eleftherios Venizelos" wurde von der griechischen Regierung gechartert und war bereits am Freitag in Kos angekommen. Auf ihr sollen 2500 Syrer vorübergehend unterkommen und als Flüchtlinge registriert werden. Die Registrierung ist notwendig, um die Erlaubnis zur Weiterreise aufs griechische Festland zu erhalten. Die Insel, die nur wenige Kilometer vom türkischen Festland entfernt liegt, erlebt seit Wochen einen starken Zustrom von Flüchtlingen.

Auf die Fähre dürfen syrische Flüchtlinge, die schon auf Kos ausharrten, sowie alle Neuankömmlinge. Flüchtlinge aus anderen Staaten, die schon vor Eintreffen der Fähre auf der Insel waren, müssen sich dagegen nach wie vor bei der örtlichen Polizeiwache erfassen lassen, vor der sich täglich lange Warteschlagen bilden. Die Ungleichbehandlung führt immer wieder zu Spannungen zwischen den Flüchtlingsgruppen: An der Zufahrt zum Hafen protestierten rund zwei Dutzend Iraker und forderten, ebenfalls auf die "Eleftherios Venizelos" gelassen zu werden.

Am vergangenen Dienstag war es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, als diese 2000 Migranten zur Registrierung in ein Fußballstadion brachte. Seitdem wurden tausende Flüchtlinge, die teils seit Wochen am Strand und auf den Straßen schliefen, aufs griechische Festland gebracht. Die Zahl der Flüchtlinge auf Kos sank damit laut der Polizei von 7000 auf 2500. Die meisten Flüchtlinge wollen nicht in Griechenland bleiben, sondern über den Balkan weiter nach Deutschland und in andere EU-Staaten reisen.

Deutsche Marine rettet erneut Flüchtlinge aus Seenot

Vor der libyschen Küste haben deutsche Marinesoldaten 103 Menschen von einem Schlepperboot in Seenot gerettet. Dem Einsatzführungskommando in Potsdam zufolge blieben alle Insassen des großen Schlauchboots unverletzt. Die Männer, Frauen und Kinder seien von einem norwegischen Schiff der europäischen Grenzschutzagentur Frontex übernommen worden. Die Soldaten des deutschen Versorgers "Werra" versenkten das leere Schlauchboot, da es als Hindernis für die Schifffahrt gilt.

Die Bundeswehr hat seit Mai im Seegebiet zwischen Libyen und Südeuropa nach eigenen Angaben etwa 6.700 Menschen vor dem Ertrinken gerettet.

hf/stu (rtr, afp, dpa)