Facebook-Film räumt bei Golden Globes ab
17. Januar 2011David Finchers biografisches Drama über die Entstehung des sozialen Netzwerkes Facebook "The Social Network" wurde in der Nacht zu Montag (17.01.2011) in Beverly Hills mit vier Golden Globes ausgezeichnet: als bestes Drama, für die beste Regie, das beste Drehbuch und die beste Filmmusik.
Der Film "The Social Network" hat sich als besonderer Kassenschlager in den USA erwiesen und war in insgesamt sechs Kategorien für die Golden Globes nominiert worden. Bereits an seinem ersten Wochenende in den US-Kinos spielte der Film 22 Millionen Dollar (16,5 Millionen Euro) ein.
Die Trophäe für den besten Hauptdarsteller ging an den britischen Schauspieler Colin Firth für die Rolle des stotternden Königs Georg VI. in "The King's Speech". Natalie Portman wurde für ihren Auftritt in dem Ballett-Thriller "Black Swan" zur besten Hauptdarstellerin gekürt.
Beste Nebenrolle: Bale und Leo
Als einer der ersten nahm der britische Schauspieler Christian Bale die begehrte Trophäe für die beste Nebenrolle in dem Boxer-Drama "The Fighter" entgegen. Die beste weibliche Nebenrolle wurde der 50-jährigen US-Schauspielerin Melissa Leo für ihre Rolle als Mutter zweier verfeindeter Boxer-Brüder in "The Fighter" bescheinigt. Der Boxer-Film gehörte zusammen mit "The Social Network" zu den Favoriten bei der 68. Verleihung der Golden Globes.
Der größte Favorit mit sieben Nominierungen war das britische Königsdrama "The King's Speech", in dem es um die Sprechtherapie des stotternden Königs George VI. geht. Doch der Film erhielt mit der Trophäe für Firth nur einen Golden Globe. In der Sparte "Beste Komödie/Musical" gewann "The Kids Are All Right". Der Film über ein lesbisches Paar, dessen Kinder ihren biologischen Vater kennenlernen wollen, brachte Annette Bening die Trophäe als beste Komödien-Darstellerin ein. Als bester animierter Film wurde "Toy Story 3" mit einem Golden Globe bedacht. Der Schauspieler und Regisseur Robert De Niro erhielt den Golden Globe für sein Lebenswerk
Kein Deutscher dabei
Das von Filmkritikern vielfach gescholtene Hollywood-Debüt des deutschen Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck, "The Tourist", ging leer aus. Und dies obwohl der romantische Thriller mit drei Nominierungen bedacht worden war: als bester Film, für die beste Hauptdarstellerin (Angelina Jolie) und für den besten Darsteller (Johnny Depp). Stattdessen wurden der Film "The Kids Are All Right", dessen Hauptdarstellerin Annette Bening sowie Paul Giamatti für seinen Auftritt in "Barney's Version" ausgezeichnet. Auch der deutsche Regisseur Robert Schwentke ging ohne Globe nach Hause. Seine US-Produktion "R.E.D - Härter, älter, besser" war in derselben Sparte wie "The Tourist" nominiert gewesen.
Der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer konnte ebenfalls keine weitere Globe-Trophäe holen. Der gebürtige Frankfurter war für die Vertonung des Films "Inception" von Regisseur Christopher Nolan nominiert gewesen. Auch diese Trophäe ging an "The Social Network", dessen Filmmusik Trent Reznor komponierte. Zimmer gewann seine bisher einzige Globe-Trophäe 1995 mit der Musik für den Trickfilm "Der König der Löwen".
In der Kategorie bester ausländischer Film wurde der dänische Film "In A Better World" ausgezeichnet. Anders als in den Vorjahren wurde in diesem Jahr in dieser Sparte kein deutschsprachiger Film für einen Preis nominiert.
Die Golden Globes, die jedes Jahr von der Auslandspresse in Hollywood vergeben werden, gelten als wichtiges Stimmungsbarometer für die Oscar-Verleihung im Februar. Sie wurden in 25 Film-und Fernsehkategorien verliehen.
Autorin: Naima El Moussaoui (afp, dpa)
Redaktion: Nicole Scherschun