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Facebook will 10.000 Jobs in Europa schaffen

18. Oktober 2021

Für den Ausbau des Internets der Zukunft will Facebook seine Standorte in Europa verstärken. In den nächsten fünf Jahren sollen dort 10.000 Mitarbeiter eingestellt werden, um die virtuelle Welt Metaverse zu gestalten.

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Symbolbild Facebook Metaverse
Kommunizieren in virtuellen Räumen: Facebook treibt das Projekt Metaverse voran (Symbolbild)Bild: Andre M. Chang/ZUMAPRESS/picture alliance

Der Facebook-Topmanager Nick Clegg schrieb in einem Blogeintrag: "Diese Investition ist ein Vertrauensbeweis in die Stärke der europäischen Tech-Industrie und das Potenzial europäischer Tech-Talente." Unter Metaverse versteht der US-Internet-Riese eine Welt, in der physikalische Realität mit erweiterter (augmented reality, AR) und virtueller Realität (VR) in einer Cyberwelt verschmelzen. Der Begriff stammt vom amerikanischen Schriftsteller Neal Stephenson, der ihn erstmals im Jahr 1992 in seinem Science-Fiction-Roman "Snow Crash" verwendet hat.

Für den Aufbau von Metaverse würden in Europa 10.000 "hochqualifizierte Jobs" entstehen, erklärte der britische Ex-Vizepremier. Chancen auf eine Anstellung haben demnach unter anderem "hochspezialisierte Ingenieure".

Nick Clegg Facebook
Facebook- Manager Nick CleggBild: picture-alliance/dpa/L. Mirgeler

Als eines von mehreren Unternehmen tüftelt Facebook derzeit an der Schaffung eines "Metaverse", einer virtuellen Welt, in der Nutzer sich treffen, Geld ausgeben, Medien konsumieren und möglicherweise sogar arbeiten können. Das Projekt wird von Facebook-Chef Mark Zuckerberg als zentral für die Zukunft des Konzerns angesehen.

Offenheit als zentrales Charakteristikum

Das Metaverse habe das Potenzial dabei zu helfen, den Zugang zu "neuen kreativen, sozialen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu eröffnen", erklärte Facebook. "Und die Europäer werden es von Beginn an mitgestalten." Kein individuelles Unternehmen werde Metaverse besitzen und betreiben. "Wie auch das Internet wird das Metaverse sich durch Offenheit und Interoperabilität auszeichnen."

Europa sei für Facebook enorm wichtig, betonte Clegg. "Hier tragen Tausende von Mitarbeitenden und Millionen von Unternehmen, die unsere Apps und Tools täglich nutzen, zu unserem Erfolg bei." Die EU habe viele Vorzüge, die sie zu einem großartigen Investitionsstandort für Technologieunternehmen mache. Zu diesen Vorzügen gehörten "ein großer Verbrauchermarkt, erstklassige Universitäten" sowie hochtalentierte Arbeitskräfte.

Der US-Konzern hat bereits mit Tests einer neuen Virtual-Reality-App für die Fernarbeit begonnen, mit der Benutzer über ein spezielles Headset als Avatar-Versionen ihrer selbst an Meetings teilnehmen können. Im September hatte Facebook 50 Millionen Dollar für den Aufbau des Metaverse bereitgestellt, in dem Unternehmen wie Roblox und "Fortnite"-Hersteller Epic Games bereits Fuß gefasst haben.

Video: Gespräch mit Wirtschaftsprofessorin über Facebook

Ein Internetkonzern unter Druck

Die Ankündigung des Social-Media-Riesen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der US-Konzern international massiv unter Druck steht. Die ehemalige Facebook-Managerin und Whistleblowerin Frances Haugen hatte Anfang Oktober bei einer Anhörung im US-Senat die Politik dazu aufgerufen, das Online-Netzwerk zu mehr Transparenz zu zwingen. Die 37-Jährige warf Facebook unter anderen vor, es habe aus internen Studien gewusst, dass Instagram der psychischen Gesundheit einiger Teenager schade - aber nichts dagegen unternommen. Zudem warnte Haugen vor schädlichen Auswirkungen von Facebook-Produkten auf die Demokratie.

Negative Schlagzeilen produzierte das Unternehmen nur einen Tag zuvor, weil ein Fehler in den Netzwerk-Einstellungen zu einem rund sechsstündigen Ausfall bei Facebook sowie den Töchtern Whatsapp und Instagram geführt hatte.

kle/ack (dpa, rtr, afp)