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Fahrdienstleiter verhaftet

12. April 2016

Zwei Monate nach dem Zugunglück von Bad Aibling, bei dem elf Menschen ums Leben kamen, ist der Fahrdienstleiter jetzt in Untersuchungshaft. Er hatte zugegeben, ein Computerspiel auf seinem Handy gespielt zu haben.

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Deutschland Nach dem Zugunfall in Oberbayern (Foto: dpa)
Fünf Tage nach dem Unglück waren immer noch ein Wagon und Trümmerteile am UnfallortBild: picture alliance/dpa/U. Lein

Das Amtsgericht Rosenheim erließ Haftbefehl wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Der Fahrdienstleiter soll zum Unfallzeitpunkt auf seinem Mobiltelefon ein Computerspeil gespielt haben.

Ermittler: von der Arbeit abgelenkt gewesen

"Es muss aufgrund des engen zeitlichen Zusammenhangs davon ausgegangen werden, dass der Beschuldigte dadurch von der Regelung des Kreuzungsverkehrs der Züge abgelenkt war", teilte die Staatsanwaltschaft in Traunstein mit. Der Fahrdienstleiter habe deshalb den Zügen falsche Signale gegeben und später bei Notrufen am Funkgerät die falsche Tastenkombination gedrückt.

Deutschland Zugunglück bei Bad Aibling Züge ineinander verkeilt (Foto: dpa)
Dem Beschuldigten wird nicht nur Augenblicksversagen sondern Pflichtverletzung zur Last gelegtBild: picture-alliance/dpa/P. Kneffel

Bei dem Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge nahe Bad Aibling waren am 9. Februar auf der Strecke von Holzkirchen nach Rosenheim elf Menschen ums Leben gekommen und 85 Insassen verletzt worden, manche von ihnen lebensgefährlich.

Vorwurf der Pflichtverletzung

Laut den Ermittlern wird dem Fahrdienstleiter nach neuen Erkenntnissen zu seiner Handynutzung nicht mehr nur Augenblicksversagen, sondern eine erheblich schwerer ins Gewicht fallende Pflichtverletzung vorgeworfen. Er habe das Spielen gestanden, aber bestritten, davon abgelenkt worden zu sein.

uh/qu (dpa, afp)