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Gurlitt-Bilder freigegeben

9. April 2014

Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat die Beschlagnahmung der Sammlung des Kunsthändlersohns Cornelius Gurlitt auf Grund neuer Erkenntnisse aufgehoben. Das teilte die Justizbehörde am Mittwoch mit.

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Abend Melancholie I Edvard Munch
Bild: Staatsanwaltschaft Augsburg

Die Behörde hatte vor zwei Jahren 1280 Bilder aus Gurlitts Münchner Wohnung wegen Verdachts auf ein Steuerdelikt beschlagnahmt. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens hätten sich weitere Erkenntnisse ergeben, teilte die Behörde jetzt mit. Die rechtliche Situation sei neu bewertet worden. "Das Ermittlungsverfahren selbst ist noch nicht beendet", hieß es in der Mitteilung.

Der 81-jährige Gurlitt zeigte sich nach Angaben seines Strafverteidiger Tido Park zufrieden über die Rückgabe. "Er freut sich, ist dankbar und erleichtert, dass alles sich so auflöst." Dieser Tag sei "ein guter Tag für Cornelius Gurlitt".

Einigung mit der Regierung

Am vergangenen Montag hatten der 81 Jahre alte Cornelius Gurlitt und seine Anwälte einen Vertrag mit der Bundesregierung und dem Freistaat Bayern geschlossen.

Demzufolge erklärt sich Gurlitt bereit, seine Sammlung auch nach dem Ende der Beschlagnahme von den Experten der Taskforce untersuchen zu lassen. Unter Raubkunstverdacht stehende Werke würden gegebenenfalls an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben. Spätestens innerhalb eines Jahres erhält er im Gegenzug die Bilder zurück, die nicht als Raubkunst identifiziert werden.

Die Staatsanwaltschaft hatte die insgesamt 1280 Bilder am 28. Februar 2012 aus der Münchner Wohnung des heute 81-Jährigen wegen des Verdachts auf ein Steuer- und Vermögensdelikt beschlagnahmt und seitdem unter Verschluss gehalten. Hunderte Werke stehen nach Auffassung der Taskforce "Schwabinger Kunstfund" im Verdacht, Nazi-Raubkunst zu sein. Cornelius Gurlitt ist der Sohn von Adolf Hitlers Kunsthändler Hildebrand Gurlitt.

bgö/HM/kle (dpa)