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46 Millionen als Sklaven ausgebeutet

31. Mai 2016

Zwei Drittel dieser "modernen Sklaven" leben in der Asien-Pazifik-Region, wie aus einer Studie hervorgeht. Indien hebt sich hierbei besonders hervor, China und Pakistan sind nicht viel besser. Und westliche Staaten?

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Junge Mädchen werden in Indien zur Prostitution gezwungen (Foto: imago)
Junge Mädchen werden in Indien zur Prostitution gezwungenBild: Imago/UIG

Sie werden in Schuldverhältnissen gehalten, wie es auf Fischerbooten in Asien oft Methode ist, werden als Hausangestellte ausgebeutet, schuften in Fabriken und Minen, werden zur Prostitution gezwungen, in Zwangsehen gehalten, kämpfen als Kindersoldaten und werden teilweise schon in Knechtschaft geboren. Dies geht aus dem dritten Index zur globalen Sklaverei der australischen Stiftung "Walk Free" hervor. Die Aktivisten sammelten Informationen aus 167 Ländern und führten 42.000 Interviews.

Indien, China, Pakistan...

Ihr Fazit: In allen 167 erfassten Ländern gibt es Formen moderner Sklaverei. Indien ist mit mehr als 18,3 Millionen Betroffenen das Land, das die Rangliste anführt. Auf Platz zwei liegt China (3,39 Millionen) gefolgt von Pakistan (2,13 Millionen)und Bangladesch (1,53 Millionen). Unter den "Top 10" der Liste sind auch Russland, Nigeria, und die Demokratische Republik Kongo.

Arbeiterinnen in einer Textilfabrik in Bangladesch (Foto: Getty)
Arbeiterinnen in einer Textilfabrik in BangladeschBild: Getty Images/AFP/M. Uz Zaman

In Relation zur Bevölkerungszahl weist Nordkorea die höchste Quote auf. Vier von 100 Nordkoreanern sind laut der Studie zu Zwangsarbeit verpflichtet. Fast genauso hoch ist der Anteil in Usbekistan, gefolgt von Kambodscha. Deutschland gehört wie andere europäische Staaten und die USA zu den Ländern mit den wenigsten Fällen.

Flüchtlinge sind besonders gefährdet

Der Mitgründer der Stiftung, der Australier Andrew Forrest, rief die Regierungen zu mehr Anstrengungen auf, Menschen vor Rechtlosigkeit zu schützen. Von Sklaverei bedroht seien besonders Menschen auf der Flucht, in Konfliktgebieten und bei schlechter Sicherheitslage. Aber auch Menschen, denen politische, bürgerliche und soziale Rechte verweigert werden, könnten zum Opfer skrupelloser Ausbeuter werden.

Kinderarbeit in Ghana (Foto: dpa)
Kinderarbeit in GhanaBild: picture-alliance/dpa/T. Ridley

Als positiv würdigten die Experten, dass 124 der untersuchten Länder inzwischen Gesetze gegen Menschenhandel und Aktionspläne zu deren Umsetzung beschlossen hätten. Fortschritte auf Regierungsebene gebe es in Großbritannien, den USA, Brasilien, den Philippinen, Jamaika, aber auch in Indien. Am wenigsten gegen Sklaverei gehen demnach Nordkorea, der Iran, Eritrea, Äquatorialguinea, Hongkong und China vor.

se/as (afp, rtr, dpa, epd)