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FC Bayern: Manuel Neuers emotionale Rückkehr

29. Oktober 2023

Manuel Neuer hat sich nach seinem komplizierten Beinbruch zurückgemeldet. Beim FC Bayern ist er wieder die Nummer eins. Gelingt ihm das auch bei der Nationalmannschaft?

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Fußball: Bundesliga I Manuel Neuer
332 Tage nach seinen Beinbruch wieder auf dem Spielfeld: Bayern-Torhüter Manuel NeuerBild: Wolfgang Schneble/SvenSimon/picture alliance

Selbst solch ein erfahrener Profi wie Manuel Neuer kann noch Emotionen zeigen. Der Weltmeister, zweifache Champions-League-Sieger, elffache Deutsche Meister hatte vor dem Bundesligaspiel gegen Darmstadt 98 zittrige Knie. "Es war ein sehr emotionaler Tag. Auch ich war mal positiv aufgeregt", sagte der 37-Jährige nach dem 8:0 (0:0) seines FC Bayern gegen den Aufsteiger. 

Schließlich war der Nationaltorhüter 332 Tage nach seinem komplizierten Beinbruch, den er sich beim Skifahren zugezogen hatte, erstmals wieder einsatzfähig. Neuer wurde gegen Darmstadt  sofort gebraucht, zweimal musste er sein Können präsentieren. In der zweiten Hälfte verlebte er allerdings einen sehr geruhsamen Nachmittag. Aber diese Partie war ein Zeichen, dass mit dem fünfmaligen Welttorhüter weiterhin zu rechnen ist. "Ich hatte dem Trainer grünes Licht gegeben, dass es gut funktionieren wird", sagte Neuer. Er sollte recht behalten. 

Standing Ovations für Neuer

Nicht wenige Experten hegten Zweifel daran, dass Neuer noch einmal auf sein altes, überragendes Leistungsniveau kommen kann. Dieses konnte er zwar auch bei seiner ersten Partie nach seiner Verletzung noch nicht vollumfänglich zeigen. "Das Schönste war, mit den Jungs wieder auf dem Platz zu stehen", sagte Neuer. Aber er gab sich auch selbstbewusst wie eh und je und ließ keinerlei Zweifel an seinen Fähigkeiten aufkommen. "Es gab viel Höhen und Tiefen. Ich hatte immer den Willen zurückzukehren, ich war sehr ehrgeizig", sagte Neuer.

Besonders der Empfang durch die Anhänger schien den Torhüter besonders emotional zu berühren. Die Zuschauer erhoben sich von ihren Sitzen, als Neuer zum Aufwärmen die Münchner Arena betrat. Diese Standing Ovations taten ihm besonders gut. Denn in diesem Moment merkte er, dass er vollständig bei dem Klub angekommen ist. Denn sicherlich hatte auch er noch einmal Gedanken daran verschwendet, als er nach seinem Wechsel vom FC Schalke 04 im Jahr 2011 von den Anhängern wenig herzlich mit "Koan Neuer" begrüßt wurde. Längst vergessene Zeiten in München. 

Flash-Galerie Fußballjahr 2011 Fußball Bundesliga 32. Spieltag FC Bayern München FC Schalke 04
Manuel Neuers erster Empfang in München war alles andere als herzlichBild: picture alliance/dpa

Neuer will die Nummer eins im Nationalteam werden

Nun geht es für Neuer darum, sich Spielpraxis zu verschaffen, um nach und nach zu seiner Bestform zu kommen. Denn wer Neuer kennt, weiß, dass sein großes Ziel die Euro 2024 in Deutschland sein wird. Dafür hat er geschuftet und sich auch in seinem hohen (Fußball-) Alter noch unglaublich gequält. Das Problem: Mit Marc-André ter Stegen hat sich mittlerweile ein Nachfolger im Nationalteam herauskristallisiert. 

"Grundsätzlich sehe ich die Situation positiv. Wir haben super Torleute und wir freuen uns alle auf die Europameisterschaft", sagte Neuer. "Aktuell" sieht auch er seinen langjährigen Schattenmann ter Stegen "auf jeden Fall als die Nummer eins" in der DFB-Auswahl. Allerdings dürfte sich der Bayern-Torhüter kaum mit einer Ersatzrolle im Nationalteam anfreunden. Neuer will wieder die Nummer eins werden, daran gibt es keine Zweifel.  

Einen ersten Kontakt zu Julian Nagelsmann gab es vor Neuers Comeback, der Bundestrainer hatte sich telefonisch bei ihm gemeldet. "Er hat mir für heute alles Gute gewünscht und daher ist bei mir alles total tiefenentspannt", verriet Neuer. Der Kampf um die Nummer eins im Tor des Nationalteams hat damit begonnen.