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Chelsea im Finale - auch dank Timo Werner

5. Mai 2021

Trainer Thomas Tuchel beweist eine glückliche Hand, als er Timo Werner im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid in die Startelf holt. Werner bringt den FC Chelsea auf die Siegerstraße. Die Tuchel-Elf steht im Endspiel.

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UEFA Champions League I Chelsea v Real Madrid
Bild: Glyn Kirk/AFP/Getty Images

Thomas Tuchel hatte es im Gefühl. "Wir sind mit ihm gefährlicher und vertrauen ihm, sonst würde er nicht spielen", sagte der 47 Jahre alte deutsche Trainer des FC Chelsea, als er vor dem Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid auf Timo Werner angesprochen wurde. Tuchel stellte den beim Premier-League-Klub keineswegs unumstrittenen Torjäger in die Startelf - übrigens mit dessen Nationalmannschaftskollegen Kai Havertz und Antonio Rüdiger. Gerade der Einsatz der beiden deutschen Offensivspieler sollte sich auszahlen. In der 28. Minute lupfte Havertz den Ball an die Latte, Werner reagierte blitzschnell und staubte per Kopf aus kurzer Entfernung zum 1:0 ab. Fünf Minuten vor Schluss machte Mason Mount mit seinem Tor zum 2:0 (1:0)-Endstand alles klar. Das Hinspiel in Madrid war 1:1 ausgegangen. 

UEFA Champions League I Chelsea v Real Madrid (2 :0)
Die endgültige Entscheidung: Mason Mount (2.v.r.) trifft zum 2:0 für Chelsea gegen RealBild: Toby Melville/REUTERS

Damit steht der FC Chelsea im Endspiel der Champions League und hat die Chance, zum zweiten Mal nach 2012 in der europäischen Königsklasse zu triumphieren. "Wir haben den Sieg verdient", freute sich Thomas Tuchel. "Es war eine fantastische Leistung, vor allem in der zweiten Halbzeit." Im Finale am 29. Mai gibt es ein englisches Duell. Chelsea trifft auf den englischen so-gut-wie-Meister Manchester City, der sich am Dienstag gegen Paris St. Germain durchgesetzt hatte.

Zweimal im Finale, mit zwei Teams

Apropos Paris. Mit dem Finaleinzug schreibt Thomas Tuchel Geschichte. Noch niemals zuvor hat ein Trainer in zwei Spielzeiten in Folge mit zwei unterschiedlichen Vereinen das Endspiel der Champions League erreicht. Im vergangenen Jahr coachte der deutsche Erfolgstrainer noch Paris St. Germain und musste sich erst im Finale in Lissabon dem FC Bayern geschlagen geben. Zur Jahreswende schickte PSG Tuchel in die Wüste. Wenig später heuerte der geschasste Trainer auf der Insel an - beim FC Chelsea. Auch den Premier-League-Klub führte Tuchel nun ins Duell um die europäische Fußballkrone.

"Wir werden in Istanbul ankommen, um zu gewinnen", sagte der Chelsea-Trainer mit Blick auf das Duell gegen Manchester City. "Ich freue mich drauf. Das ist ein klassisches Fifty-Fifty-Spiel." Sollte er diesmal gewinnen, wird ihm Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch wahrscheinlich einen bestens dotierten Anschlussvertrag in den Champions-League-Pokal legen. Tuchels aktueller Kontrakt läuft bis Mitte 2022.

Der FC Chelsea ist übrigens der erste Verein, der in derselben Saison sowohl mit seinem Männer- als auch mit dem Frauen-Team das Champions-League-Finale erreicht hat.

"Vor einer Woche war ich noch der Depp"

Thomas Tuchel nahm Timo Werner nach 67 Minuten vom Platz. Der 25-Jährige hatte stark gespielt und diesmal auch seine Pflicht mit dem Tor zum 1:0 erfüllt - im Gegensatz zur Partie vor einer Woche, als er aus fünf Metern an Real-Torwart Thibaut Courtois gescheitert war. "Im Hinspiel war ich noch der Depp", sagte Werner und fügte lachend hinzu: "Diesmal war ich noch näher vor dem Tor. Es wäre schlimm gewesen, wenn ich auch den Ball nicht reingemacht hätte." Hat er aber, und so steht Werner zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Champions-League-Finale: "Ein Kindheitstraum ist wahr geworden." 

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter