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FIFA bestätigt Präsidentschaftskandidaten

Calle Kops (sid/dpa)9. Februar 2015

Die FIFA lässt die drei verbliebenen Gegenkandidaten für Präsident Joseph Blatter zu. Am 29. Mai dürfen Prinz Ali bin Al Hussein, Michael van Praag und Luis Figo gegen den dann 79 Jahre alten Amtsinhaber antreten.

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FIFA-Präsident Joseph Blatter hält bei einer Pressekonferenz drei Finger in die Höhe (Foto: EPA/ENNIO LEANZA dpa Bildfunk)
Amtsinhaber Joseph Blatter muss sich bei Wahl zum FIFA-Präsidenten am 29. Mai drei Gegenkandidaten stellenBild: picture-alliance/dpa/E. Leanza

Joseph Blatter muss sich bei der Wahl zum FIFA-Präsidenten wie erwartet drei Gegenkandidaten stellen. Der Fußball-Weltverband bestätigte neben Amtsinhaber Blatter auch die Kandidaturen von FIFA-Vizechef Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien, dem niederländischen Verbandschef Michael van Praag und Portugals früherem Weltfußballer Luís Figo. Die zuständige Ad-hoc-Wahlkommission ließ damit alle vier noch verbliebenen Bewerber zur Wahl am 29. Mai in Zürich zu.

FIFA-Präsidentschaftskandidat Michael van Praag (Foto: EPA/KOEN VAN WEEL)
Michael van Praag: 67 Jahre, NiederlandeBild: picture-alliance/dpa/K. Van Weel

Die Kandidaten wurden von der Ethikkommission der FIFA auf ihre Integrität untersucht. Danach beurteilte die Ad-hoc-Wahlkommission die Bewerbungen und erteilte die Zulassungen. Unter anderem mussten die Kandidaten nachweisen, in den vergangenen fünf Jahren mindestens zwei Jahre eine offizielle Funktion im Fußball ausgeübt zu haben. Die unabhängigen französischen Kandidaten Jérôme Champagne und David Ginola hatten die notwendigen fünf Unterstützerschreiben nationaler Verbände beide nicht vorweisen können und ihre Kandidaturen daher bereits zurückziehen müssen.

Drei Chancenlose gegen "König Sepp"

Blatter ist seit 1998 FIFA-Präsident. Trotz anhaltender Kritik am Weltverband wegen der umstrittenen WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 ist der machtbewusste 78-jährige Schweizer weiterhin Favorit für eine Wiederwahl. In Asien, Afrika, Südamerika, Mittelamerika, der Karibik sowie Ozeanien hat Blatter trotz der enormen Glaubwürdigkeitskrise die nötigen Stimmen sicher. Es wäre schon ein kleiner Erfolg für die Herausforderer, wenn sie den Schweizer in einen zweiten Wahlgang zwingen könnten. Dafür rühren sie die Werbetrommel.

FIFA-Präsidentschaftskandidat Luis Figo (Foto: EPA/MIGUEL GUTIERREZ dpa Bildfunk)
Luís Figo: 42 Jahre, PortugalBild: picture-alliance/dpa

"Wir müssen das Image der FIFA verbessern", sagte der frühere Weltfußballer Figo: "Der Fußball verdient Besseres." Van Praag, Verbandsboss in den Niederlanden, ist nach eigener Ansicht "nicht chancenlos", denn auch auf dem Rasen "können die kleinen Klubs die großen schlagen". Und Prinz Ali aus Jordanien hofft bei seiner "Kandidatur für die ganze Welt" auch auf Stimmen aus der ganzen Welt.

Richtiger Gegenwind nur aus Europa

Gegenstimmen wird es für Blatter aber wohl nur aus Europa, vielleicht aus Nordamerika hageln. Und diese müssen sich die Herausforderer auch noch untereinander aufteilen. "Ich kenne alle sehr gut. Das sind drei seriöse Kandidaten, seriöse Alternativen", sagte Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Damit haben wir auch ein Signal gesetzt und gezeigt, dass Europa eindeutig für den Wechsel bei der FIFA eintritt." Ein Einzelner, richtig starker Gegner würde dem Amtsinhaber aber deutlich mehr schaden. Wenn auch nicht stürzen.

FIFA-Präsidentschaftskandidat Prinz Ali bin al-Hussein (Foto: Pressefoto ULMER/Markus Ulmer)
Prinz Ali bin al-Hussein: 39 Jahre, JordanienBild: picture alliance/Pressefoto Ulmer

Ganz ausgeschlossen scheint deshalb auch eine "Allianz gegen Blatter" nicht. Prinz Ali deutete an, mit den beiden anderen Kandidaten "darüber sprechen" zu wollen. Ex-Superstar Figo wäre als Wahlkampf-Helfer vielleicht besser eingesetzt denn als Kandidat, der zwar von den Fans und Profis weltweit vergöttert wird, auf Funktionärsebene aber bislang blass blieb. Anders als Blatter.

Der Schweizer bereist seit Wochen und Monaten unermüdlich die Welt und geht auf Stimmenfang. Die Ausschüttungen vom prall gefüllten FIFA-Konto - vor allem nach der WM in Brasilien - nennt er gerne "Dividende" für seine "Aktionäre". Den europäischen Verbänden sind die Zahlungen im mittleren sechsstelligen Bereich vergleichsweise egal - den Kleinen im Weltfußball sichern sie die Existenz.