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Jules Dassin gestorben

1. April 2008

Der gebürtige US-Bürger beherrschte die Kunst der Parodie wie kaum ein anderer. Weltberühmt wurde Dassin durch den Thriller "Rififi".

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Der Filmregisseur Jules Dassin (1978)Bild: AP

Der amerikanische Filmregisseur Jules Dassin ist im Alter von 96 Jahren in seiner Wahlheimat Griechenland gestorben. In seiner langen Karriere drehte Dassin vorwiegend Krimis, Gangsterparodien und Gesellschaftskomödien. Seinen internationalen Durchbruch schaffte er mit dem Krimi-Klassiker "Rififi", für den er 1955 auf dem Film-Festival in Cannes den Preis für die beste Regie erhielt.

Melina Mercouri, Bildgalerie Diven
Dassins frühere Ehefrau, die griechische Schauspielerin, Sängerin und Politikerin Melina MercouriBild: picture-alliance/dpa

Dassin war mit der 1994 gestorbenen griechischen Schauspielerin Melina Mercouri verheiratet, mit der die Erfolgsfilme "Sonntags ... nie" und "Topkapi" drehte.

Von McCarthy aus Hollywood vertrieben

Der am 18. Dezember 1911 im US-Bundesstaat Connectitut geborene Dassin begann seine Laufbahn in der 40er Jahren in Hollywood. In der Nachkriegszeit nahm seine Karriere dort ein jähes Ende, nachdem er vor dem McCarthy-"Ausschuss für unamerikanische Umtriebe" als Kommunist denunziert worden war. Dassin ging nach Europa und drehte erst 1968 wieder einen Film in den USA.

Ehrenbürger Griechenlands

Seit dem Ende des Obristenregimes in Griechenland lebte Dassin in der Heimat seiner Frau. 1992 wurde ihm griechische Ehrenbürgerschaft verliehen. Ministerpräsident Kostas Karamanlis erklärte zum Tode Dassins, Griechenland beklage den Verlust eines wirklichen Freundes und großen Künstlers. Im Laufe seiner Karriere erhielt Dassin zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter Oscar-Nominierungen für "Sonntags ... nie". 1997 erhielt Dassin vom Filmfest München den Preis für sein Lebenswerk. (wl)