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Firmen stoppen Investitionen

24. März 2014

Angesichts der Krim-Krise lassen deutsche Unternehmen bei ihrem Engagement in Russland Vorsicht walten. Investitionen werden aufgeschoben, Experten beobachten Kapitalabflüsse.

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Produktion im VW-Werk in Kaluga Russland (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

"Wir hören von der Auslandshandelskammer in Moskau, dass Investitionen zumindest verschoben werden. Manche werden jetzt auch schon gänzlich in die Tonne gesteckt. Kapital fließt ab", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie und Handelstages (DIHK), Volker Treier, im ARD-Morgenmagazin. Auch deutsche Banken stuften Russland inzwischen als riskanteren Geschäftspartner ein und vergäben weniger Kredite.

Nach den Worten von Christoph Schenk von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG holen deutsche Unternehmen Geld aus Russland zurück: "Viele Unternehmen ziehen die über die Jahre in russischen Tochtergesellschaften angesammelten Gewinne ab", sagte Schenk der zeitung "Welt". Kapitalabflüsse aus Russland hatten die russischen Börsen in den vergangenen Tagen stark belastet. Der Rubel hatte zuletzt deutlich nachgegeben.

Deutsche Wirtschaft in Sorge

Wichtiger Partner

Treier betonte die Bedeutung Russlands als Wirtschaftspartner. In Russland seien 6200 deutsche Firmen mit 250.000 bis 300.000 Beschäftigten aktiv. "Das sollte deutlich mehr werden. Das wird es jetzt nicht. Wir haben die Befürchtung, es werden eher weniger", sagte Treier.

Die deutsche Autoindustrie muss wegen des Wertverlusts des Rubels schon Einbußen hinnehmen. "Wir spüren bereits Belastungen durch den Wechselkurs des Rubels", hatte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann am Wochenende der Branchenzeitung "Automobilwoche" gesagt. Auch andere Hersteller sprachen von einer großen Herausforderung durch die Wechselkurse. Werden Autos in Russland in Rubel bezahlt, fallen die Einnahmen deutscher Autobauer geringer aus, wenn sie in Euro gewechselt werden müssen.

Sanktionen könnten Märkte verändern

Mögliche Sanktionen könnten aber auch für Zulieferer die Märkte verändern. "Sollten Sanktionen umfangreich sein und länger anhalten, könnte es massive Verlagerungen aus der russischen Wirtschaft nach Asien geben", sagte der Vorstandschef des Automobilzulieferers ZF, Stefan Sommer, der "Automobilwoche". Russland könnte sich weiter nach China orientieren.

ul/as (dpa)