First Ladies in Afrika: Die Liebe zur Macht
Sie werden nicht vom Volk gewählt, doch sie haben gehörig viel Einfluss. Einige von Afrikas First Ladies schielen sogar selbst auf das Präsidentenamt. Diese Damen sollten Sie kennen.
Erst belächelt, dann gefürchtet: Grace Mugabe
Lange blieb sie im Hintergrund, bekam zwei Kinder von Robert Mugabe, während der noch mit seiner ersten Frau verheiratet war. Erst als Witwer heiratete der Präsident seine ehemalige Sekretärin. Heute hat Grace Mugabe als Vorsitzende der "Frauen-Liga" in der Regierungspartei viel Einfluss. Auch wenn die 50-Jährige abwiegelt - sie wird als Nachfolgerin für ihren 91-jährigen Ehemann gehandelt.
Gern gesehen: Margaret Gakuo Kenyatta
Die Kenianer lieben ihre First Lady. Die öffentlichkeitsscheue Margaret Gakuo Kenyatta engagiert sich für Müttergesundheit; ihre Kampagne zur Reduzierung der Mütter- und Kindersterblichkeit hat viel Aufmerksamkeit auf das Thema gelenkt. Gakuo gilt als bescheiden und zurückhaltend. Die Tochter eines Bahnunternehmers und einer Deutschen ist seit 1991 mit Präsident Uhuru Kenyatta verheiratet.
Bescheiden im Hintergrund: Aisha Buhari
Die Nigerianer waren positiv überrascht, als Aisha Buhari bekannt gab, dass sie die Verfassung respektieren und sich nicht politisch engagieren wolle - sondern nur für wohltätige Zwecke. Ihr Mann Muhammadu Buhari hatte nach seinem Amtsantritt den politischen Posten der First Lady kassiert, den es zuvor gegeben hatte. Er sei nicht mit der Verfassung vereinbar und verschwende öffentliche Gelder.
Schillernd: Ana Paula dos Santos
Ana Paula dos Santos hat als Model und als Stewardess gearbeitet. Sie lernte ihren Mann, den angolanischen Präsidenten José Eduardo dos Santos, an Bord der angolanischen Air Force One kennen - bei der Arbeit. Die einen schätzen sie wegen ihres Engagements für Frauen und Kinder. Die anderen kritisieren sie für ihren teuren Lifestyle. Sie ist dos Santos' vierte Frau. Das Paar hat drei Kinder.
Femme fatale? Dominique Ouattara
Dominique Ouattara soll sich schon immer gern mit den Mächtigen eingelassen haben. Als sie Ende der 80er Jahre Alassane Ouattara traf, hatte sie international Karriere als Immobilien-Maklerin gemacht und ging im Präsidentenpalast der Elfenbeinküste ein und aus. Durch die Heirat stieg die Business-Lady in die politische Einfluss-Sphäre auf. Heute widmet sie sich ihrer Stiftung für Kinderrechte.
Die ewige First Lady: Janet Museveni
Janet Museveni feiert in diesem Jahr 30. Jubiläum und ist damit wohl die dienstälteste First Lady des Kontinents. Nach dem umstrittenen Wahlsieg ihres Mannes Yoweri Museveni dürfte sie auch noch eine Weile "im Amt" bleiben. Die vierfache Mutter wurde erst spät selbst politisch aktiv: Seit 2006 sitzt sie als Abgeordnete im Parlament. Im Juni ernannte ihr Mann sie zur Bildungs- und Sport-Ministerin.
Hütet das traute Heim: Marieme Faye Sall
Die senegalesisch First Lady Marieme Faye Sall (r., mit Michelle Obama) ist die erste "waschechte" Senegalesin, die als First Lady an der Spitze des Landes steht - zuvor waren es immer Frauen mit französischem Hintergrund. Sie wird als hingebungsvolle Hausfrau beschrieben, die sich kaum in die Politik ihres Mannes Macky Sall einmischt. Für ihren konservativen Lebensstil erntet sie auch Kritik.
Diskret und rücksichtvoll: Marie Olive Lembe
Sie war viele Jahre lang mit dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila verlobt - 2006 stieg sie schließlich zur First Lady auf. Marie Olive Lembe di Sita hat zwei Kinder mit ihrem Mann. Sie soll eine enge Beziehung zu Jaynet Kabila haben, der Zwillingsschwester des Präsidenten, die als sein rechter Arm gilt. Somit hat die Demokratische Republik de facto zwei First Ladies.
Wer ist denn nun Südafrikas First Lady?
2008 begann für Jacob Zuma ein Hochzeitsmarathon. Innerhalb von vier Jahren ehelichte er drei Frauen: Nompumelelo Zuma, Thobeka Zuma und Bongi Ngema-Zuma. Hinzu kommt seine langjährige Ehefrau Sizakelle Zuma. Die Großfamilie Zuma koste den Steuerzahler ein Vermögen, sagen Kritiker. Zumas Ex-Frau Nkosazana Dlamini-Zuma trägt bis heute seinen Namen; sie ist die Vorsitzende der AU-Kommission.