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Lewis Hamilton gewinnt in Barcelona

9. Mai 2021

Mit der besseren Rennstrategie bezwingt der Formel-1-Weltmeister seinen Konkurrenten Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot scheitert, weil seine Reifen gegen Rennende nicht mehr mithalten können.

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Formel 1 | Grand Prix Spanien | Hamilton und Verstappen
Einmal Freude, einmal Frust: Sieger Lewis Hamilton (r.) und der geschlagene Max Verstappen (r.)Bild: Albert Gea/REUTERS

Es war eine Szene, die fast ein wenig Symbolcharakter hatte: Als Max Verstappen seinen Red Bull nach dem Rennen in Barcelona im sogenannten Parc fermé hinter dem Aufsteller mit der Nummer zwei abstellte, da fegte der Wind das Schild um und zerlegte es in seine Einzelteile. Ein Helfer musste alles einsammeln und wieder zusammenbauen.

Falsche Strategie

Es wäre mehr drin gewesen für Verstappen und Red Bull an diesem Wochenende. Der 24-Jährige hatte sich mit einem guten Start vor Pole-Setter Lewis Hamilton gesetzt. Wie schon beim Rennen in Imola drängte er sich gleich nach dem Start vorbei. Danach führte Verstappen lange, doch am Ende jubelten wie schon beim vergangenen Rennen in Portugal einmal mehr der britische Weltmeister und das Mercedes-Team. Hamilton gewann vor Verstappen und seinem finnischen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas. Entscheidend war diesmal die bessere Rennstrategie: Während Hamilton, der die meiste Zeit des Rennens hinter dem Führenden Verstappen herfuhr, zweimal die Reifen wechselte, setzte Red Bull auf eine Ein-Stopp-Strategie und verzockte sich dabei.

Die Entscheidung fiel nach dem zweiten Boxenstopp von Hamilton: Der siebenfache Weltmeister lag hinter Verstappen auf Rang zwei und ließ nach 42 von 66 Runden erneut frische Reifen aufziehen. Die Red-Bull-Rennleitung zögerte kurz und entschied dann: Max bleibt draußen. Doch die Reifen des Niederländers bauten schneller ab als erhofft, der Vorsprung auf Hamilton, der kurzzeitig hinter Bottas auf Rang drei zurückgefallen war, schmolz wie Eis in der katalanischen Nachmittagssonne - rund 21 Sekunden Vorsprung bei noch gut 20 Runden reichten nicht.

Verstappen: "Ich war leichte Beute"

"Ich habe es irgendwie kommen sehen", sagte Max Verstappen nach dem Rennen. "Wir konnten nicht mehr viel machen. Er ist immer näher rangekommen und ich war am Ende leichte Beute." Sieben Runden vor Schluss war Verstappen machtlos: Hamilton zog am Ende der Start-Ziel-Geraden am Red Bull vorbei - genau an der Stelle, an der Verstappen Hamilton beim Start düpiert und sich an die Spitze gesetzt hatte. Danach ging der Niederländer doch noch an die Box, um mit neuen Reifen wenigstens den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde zu sichern. Das gelang zwar, ist aber angesichts von nun 14 Punkten Rückstand in der WM-Wertung ein schwacher Trost.

Formel 1 | Grand Prix Spanien | Hamilton und Verstappen
Sieben Runden vor Schluss kann Max Verstappen Lewis Hamilton nicht mehr hinter sich haltenBild: Lars Baron/Getty Images

"Ich fühle mich fantastisch", jubelte dagegen Hamilton, der im Qualifying von Spanien die 100. Pole Position seiner Karriere herausgefahren hatte und danach seinen 98. Rennsieg. "Alles, was wir gemacht haben, hat funktioniert. Max hatte einen Super-Start und ich hatte die Jägerrolle. Ich musste immer darauf achten, dass die Reifen halten. Wir haben ein bisschen gegambelt, aber es war eine tolle Strategie."

Vettel enttäuscht, Schumacher am Limit

Kein gutes Rennen erlebte Sebastian Vettel. Der deutsche Vierfach-Weltmeister kam mit seinem technisch verbesserten Aston Martin am Ende nur auf Rang 13. Mick Schumacher ließ außer seinem in der Formel 1 nicht wirklich konkurrenzfähigen Teamkollegen Nikita Mazepin und dem ausgeschiedenen Yuki Tsunoda im Alpha Tauri keinen anderen Fahrer hinter sich. Er wurde 18. und einmal mehr zeigte sich, dass im langsamen Haas an normalen Tagen für den 21 Jahre alten Formel-2-Champion des vergangenen Jahres nicht mehr drin ist als einer der hinteren Plätze.